Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

vom 18. Dezember 1987 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 88

3. Zu­stän­dig­keit am Ort der ge­le­ge­nen Sa­che

 

1 War der Erb­las­ser Aus­län­der mit letz­tem Wohn­sitz im Aus­land, so sind die schwei­ze­ri­schen Ge­rich­te oder Be­hör­den am Ort der ge­le­ge­nen Sa­che für den in der Schweiz ge­le­ge­nen Nach­lass zu­stän­dig, so­weit sich die aus­län­di­schen Be­hör­den da­mit nicht be­fas­sen.

2 Be­fin­det sich Ver­mö­gen an meh­re­ren Or­ten, so sind die zu­erst an­ge­ru­fe­nen schwei­ze­ri­schen Ge­rich­te oder Be­hör­den zu­stän­dig.

BGE

138 III 489 (5A_473/2011) from 29. Mai 2012
Regeste: Art. 19 und 95 IPRG; Erbvertragsstatut und ausländisches Erbvertragsverbot. Massgebend für den Erbvertrag ist das Recht am Wohnsitz des Erblassers bzw. der Verfügenden zur Zeit des Vertragsabschlusses und nicht im Zeitpunkt des Todes (E. 3). Im zu beurteilenden Fall kann nicht davon ausgegangen werden, dass das brasilianische Erbvertragsverbot zwingend anzuwenden ist und damit den nach schweizerischem Recht gültig abgeschlossenen Erbvertrag als nichtig erscheinen lässt (E. 4).

 

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