Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

vom 18. Dezember 1987 (Stand am 1. September 2023)


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Art. 149b

II. Zu­stän­dig­keit

 

1 In tru­st­recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ist die Ge­richts­stands­wahl ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen des Trusts mass­ge­bend. Die Wahl oder ei­ne Er­mäch­ti­gung da­zu in den Be­stim­mun­gen ist nur zu be­ach­ten, wenn sie schrift­lich er­folgt ist oder in ei­ner an­de­ren Form, die ih­ren Nach­weis durch Text er­mög­licht. Ist nichts an­de­res be­stimmt, so ist das be­zeich­ne­te Ge­richt aus­sch­liess­lich zu­stän­dig. Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss.

2 Das be­zeich­ne­te Ge­richt darf sei­ne Zu­stän­dig­keit nicht ab­leh­nen, wenn:

a.
ei­ne Par­tei, der Trust oder ein Trus­tee Wohn­sitz, ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt oder ei­ne Nie­der­las­sung im Kan­ton die­ses Ge­richts hat, oder
b.
ein Gross­teil des Trust­ver­mö­gens sich in der Schweiz be­fin­det.

3 Fehlt ei­ne gül­ti­ge Ge­richts­stands­wahl oder ist nach ihr das be­zeich­ne­te Ge­richt nicht aus­sch­liess­lich zu­stän­dig, so sind die schwei­ze­ri­schen Ge­rich­te zu­stän­dig:

a.
am Wohn­sitz oder, wenn ein sol­cher fehlt, am ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt der be­klag­ten Par­tei;
b.
am Sitz des Trusts; oder
c.
für Kla­gen auf­grund der Tä­tig­keit ei­ner Nie­der­las­sung in der Schweiz, am Ort die­ser Nie­der­las­sung.

4 Bei Strei­tig­kei­ten über die Ver­ant­wort­lich­keit in­fol­ge öf­fent­li­cher Aus­ga­be von Be­tei­li­gungs­pa­pie­ren und An­lei­hen kann aus­ser­dem bei den schwei­ze­ri­schen Ge­rich­ten am Aus­ga­be­ort ge­klagt wer­den. Die­se Zu­stän­dig­keit kann durch ei­ne Ge­richts­stands­wahl nicht aus­ge­schlos­sen wer­den.

 

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