Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

vom 18. Dezember 1987 (Stand am 1. September 2023)


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Art. 190a164

2. Re­vi­si­on

 

1 Ei­ne Par­tei kann die Re­vi­si­on ei­nes Ent­scheids ver­lan­gen, wenn:

a.
sie nach­träg­lich er­heb­li­che Tat­sa­chen er­fährt oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel fin­det, die sie im frü­he­ren Ver­fah­ren trotz ge­hö­ri­ger Auf­merk­sam­keit nicht bei­brin­gen konn­te; aus­ge­schlos­sen sind Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel, die erst nach dem Schieds­ent­scheid ent­stan­den sind;
b.
ein Straf­ver­fah­ren er­ge­ben hat, dass durch ein Ver­bre­chen oder ein Ver­ge­hen zum Nach­teil der be­tref­fen­den Par­tei auf den Schieds­ent­scheid ein­ge­wirkt wur­de; ei­ne Ver­ur­tei­lung durch das Straf­ge­richt ist nicht er­for­der­lich; ist das Straf­ver­fah­ren nicht durch­führ­bar, so kann der Be­weis auf an­de­re Wei­se er­bracht wer­den;
c.
ein Ab­leh­nungs­grund ge­mä­ss Ar­ti­kel 180 Ab­satz 1 Buch­sta­be c trotz ge­hö­ri­ger Auf­merk­sam­keit erst nach Ab­schluss des Schieds­ver­fah­rens ent­deckt wur­de und kein an­de­res Rechts­mit­tel zur Ver­fü­gung steht.

2 Das Re­vi­si­ons­ge­such ist in­nert 90 Ta­gen seit Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des ein­zu­rei­chen. Nach Ab­lauf von zehn Jah­ren seit Ein­tritt der Rechts­kraft des Ent­scheids kann die Re­vi­si­on nicht mehr ver­langt wer­den, aus­ser im Fal­le von Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4179; BBl 2018 7163).

 

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