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Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

Art. 166139

I. An­er­ken­nung

 

1 Ein aus­län­di­sches Kon­kurs­de­kret wird auf An­trag der aus­län­di­schen Kon­kurs­ver­wal­tung, des Schuld­ners oder ei­nes Kon­kurs­gläu­bi­gers an­er­kannt, wenn:

a.
das De­kret im Staat, in dem es er­gan­gen ist, voll­streck­bar ist;
b.
kein Ver­wei­ge­rungs­grund nach Ar­ti­kel 27 vor­liegt; und
c.
es er­gan­gen ist:
1.
im Wohn­sitz­staat des Schuld­ners, oder
2.
im Staat des Mit­tel­punk­tes der haupt­säch­li­chen In­ter­es­sen des Schuld­ners, vor­aus­ge­setzt, die­ser hat­te im Zeit­punkt der Er­öff­nung des aus­län­di­schen Ver­fah­rens sei­nen Wohn­sitz nicht in der Schweiz.

2 Hat der Schuld­ner ei­ne Zweignie­der­las­sung in der Schweiz, so ist ein Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 50 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889140 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) bis zur Ver­öf­fent­li­chung der An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 169 die­ses Ge­set­zes zu­läs­sig.

3 Ist ein Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 50 Ab­satz 1 SchKG be­reits er­öff­net und die Frist nach Ar­ti­kel 250 SchKG nicht ab­ge­lau­fen, so wird die­ses Ver­fah­ren nach der An­er­ken­nung des aus­län­di­schen Kon­kurs­de­krets ein­ge­stellt. Be­reits an­ge­mel­de­te For­de­run­gen wer­den nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 172 in den Kol­lo­ka­ti­ons­plan des Hilfs­kon­kurs­ver­fah­rens auf­ge­nom­men. Die auf­ge­lau­fe­nen Ver­fah­rens­kos­ten wer­den dem Hilfs­kon­kurs­ver­fah­ren zu­ge­schla­gen.

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3263; BBl 2017 4125).

140 SR 281.1