Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)


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Art. 9576

6. Erb­ver­trä­ge

 

1 Die ma­te­ri­el­le Wirk­sam­keit, die Bin­dungs­wir­kun­gen und die Aus­le­gung ei­nes Erb­ver­trags so­wie die Wir­kun­gen der dar­in ent­hal­te­nen An­ord­nun­gen un­ter­ste­hen dem Recht am Wohn­sitz des Ver­fü­gen­den zur Zeit des Ver­trags­ab­schlus­ses.

2 Hat der Ver­fü­gen­de im Erb­ver­trag oder in ei­ner frü­he­ren Ver­fü­gung den gan­zen Nach­lass dem Recht ei­nes sei­ner Hei­mat­staa­ten un­ter­stellt (Art. 91 Abs. 1), so tritt die­ses an die Stel­le des in Ab­satz 1 be­zeich­ne­ten Rechts.

3 Bei Erb­ver­trä­gen mit zwei oder mehr Ver­fü­gen­den un­ter­steht die Ver­fü­gung ei­nes je­den Ver­fü­gen­den dem auf sie an­wend­ba­ren Recht nach Ab­satz 1 oder 2. Als Erb­ver­trag gel­ten auch letzt­wil­li­ge Ver­fü­gun­gen, de­nen ei­ne ge­mein­sa­me Ver­ein­ba­rung der Ver­fü­gen­den mit Bin­dungs­wir­kung zu­grun­de liegt.

4 Die Ver­trag­sch­lies­sen­den kön­nen den Erb­ver­trag dem Recht ei­nes der Hei­mat­staa­ten des Ver­fü­gen­den be­zie­hungs­wei­se ei­nes der Ver­fü­gen­den oder dem Recht am Wohn­sitz ei­nes der Ver­fü­gen­den zur Zeit des Ver­trags­ab­schlus­ses un­ter­stel­len. Die ent­spre­chen­de Staats­an­ge­hö­rig­keit muss ent­we­der im Zeit­punkt des Ver­trags­ab­schlus­ses oder im Zeit­punkt des To­des des erst­verster­ben­den Ver­fü­gen­den ge­ge­ben sein.

76Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024330; BBl 2020 3309).

 

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