Bundesgesetz
über internationale Rechtshilfe in Strafsachen
(Rechtshilfegesetz, IRSG)

vom 20. März 1981 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 73 Freies Geleit in der Schweiz

1 Ei­ne Per­son mit ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt im Aus­land, die in ei­ner Strafsa­che auf Vor­la­dung hin in der Schweiz er­scheint, darf hier aus Grün­den, die vor ih­rer Ein­rei­se ein­ge­tre­ten sind, we­der ver­folgt noch in ih­rer per­sön­li­chen Frei­heit be­schränkt wer­den.

2 Kein frei­es Ge­leit hat der Ver­folg­te für die in der Vor­la­dung auf­ge­führ­ten Hand­lun­gen.

3 Der Schutz nach Ab­satz 1 en­det, wenn die­se Per­son die Schweiz wie­der ver­lässt, spä­tes­tens je­doch drei Ta­ge nach­dem die vor­la­den­de Be­hör­de sie ent­las­sen hat.

BGE

141 IV 390 (1B_335/2015) from 30. Oktober 2015
Regeste: Art. 204 StPO, Art. 12 Ziff. 2 EUeR und Art. 73 Abs. 2 IRSG; Tragweite des freien Geleits im Sinn von Art. 204 StPO. Als Nutzniesser eines freien Geleits im Sinn von Art. 204 StPO fallen Beschuldigte, Zeugen und/oder Auskunftspersonen in Betracht (E. 2.1). Aus dem Wortlaut und der Entstehungsgeschichte ergibt sich (E. 2.2.2), dass die gestützt auf Art. 204 StPO gewährte Immunität auch den Sachverhalt abdeckt, wegen dem der Beschuldigte vorgeladen wurde und bei einer Verurteilung wegen dieser Tatvorwürfe nicht erlischt. Die Behörde kann die Gewährung des freien Geleits indessen an Bedingungen knüpfen, bei deren Missachtung es dahin fällt (Art. 204 Abs. 3 StPO) (E. 2.2.3).

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