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Art. 93 Costs
1 The costs of the proceedings set by the requesting State shall be added to the costs of the proceedings in Switzerland and collected. They are not refunded to the requesting State. 2 The cantons shall have a right of disposal over any fines paid and, subject to the provisions of the Federal Act of 19 March 2004149 on the Division of Forfeited Assets, over forfeited objects.150 3 The requested State shall be notified of the costs of the proceedings incurred in Switzerland if the requested State takes over the prosecution. Their reimbursement shall not be requested. 150 Amended by Annex No 2 of the FA of 19 March 2004 on the Division of Forfeited Assets, in force since 1 August 2004 (AS 2004 3503; BBl 2002 441). BGE
143 IV 91 (6B_1217/2015) from 13. Dezember 2016
Regeste: Art. 93 Abs. 3 IRSG, Art. 426 Abs. 2 StPO; stellvertretende Strafverfolgung, Kostenauflage bei Einstellung. Im Bereich der internationalen Rechtshilfe sind in erster Linie die einschlägigen Staatsverträge massgebend. Subsidiär kommt das schweizerische Landesrecht zur Anwendung (E. 1.3). Im Verhältnis zu Deutschland ist für die Beurteilung der Frage, ob nach Abtretung des Verfahrens die in der Schweiz angefallenen Kosten einer Partei auferlegt werden können, insbesondere das IRSG anwendbar (E. 1.4.1). Nach Übertragung der Strafverfolgung an das Ausland dürfen die schweizerischen Strafbehörden über eine allfällige Kostenauflage nicht mehr selber befinden und sind an den Kostenentscheid der ausländischen Behörde gebunden. Unzulässig ist es insbesondere, der verfolgten Person die schweizerischen Verfahrenskosten aufzuerlegen, wenn das Verfahren im Ausland zufolge Verjährung eingestellt wurde. Kostenauflage an beschuldigte Person gestützt auf Art. 426 Abs. 2 StPO im vorliegenden Fall als unzulässig beurteilt (E. 1.5). |