Bundesgesetz
über die Invalidenversicherung
(IVG)1

vom 19. Juni 1959 (Stand am 1. Juli 2021)

1Abkürzung beigefügt gemäss Ziff. II 1 des BG vom 24. Juni 1977 (9. AHV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).


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Art. 54 Kantonale IV-Stellen 262

1 Der Bund sorgt für die Er­rich­tung kan­to­na­ler IV-Stel­len. Hier­zu schliesst er mit den Kan­to­nen Ver­ein­ba­run­gen ab.

2 Die Kan­to­ne er­rich­ten die IV-Stel­len in der Form kan­to­na­ler öf­fent­lich-recht­li­cher An­stal­ten mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit. Meh­re­re Kan­to­ne kön­nen durch Ver­ein­ba­rung ei­ne ge­mein­sa­me IV-Stel­le er­rich­ten oder ein­zel­ne Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 57 ei­ner an­de­ren IV-Stel­le über­tra­gen. Die kan­to­na­len Er­las­se oder die in­ter­kan­to­na­len Ver­ein­ba­run­gen re­geln na­ment­lich die in­ter­ne Or­ga­ni­sa­ti­on der IV-Stel­len.

3 Kommt in ei­nem Kan­ton kei­ne Ver­ein­ba­rung über die Er­rich­tung der IV-Stel­le zu­stan­de, so kann der Bun­des­rat die kan­to­na­le IV-Stel­le als öf­fent­lich-recht­li­che An­stalt des Bun­des mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit er­rich­ten.

4 Die Über­tra­gung von Auf­ga­ben nach kan­to­na­lem Recht auf ei­ne kan­to­na­le IV‑Stel­le be­darf der Ge­neh­mi­gung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern. Die Ge­neh­mi­gung kann an Be­din­gun­gen ge­knüpft und mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den.

5 Die Kan­to­ne kön­nen Auf­ga­ben nach Bun­des­recht auf ei­ne kan­to­na­le IV-Stel­le über­tra­gen. Die Über­tra­gung be­darf der Ge­neh­mi­gung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern; die­se kann an Be­din­gun­gen ge­knüpft und mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den.263

6 Die Kan­to­ne kön­nen Auf­ga­ben kan­to­na­ler IV-Stel­len nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 1 ein­sch­liess­lich der Kom­pe­tenz zum Er­lass von Ver­fü­gun­gen auf öf­fent­li­che In­sti­tu­tio­nen nach Ar­ti­kel 68bis Ab­satz 1 über­tra­gen. Die Über­tra­gung be­darf der Ge­neh­mi­gung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern; die­se kann an Be­din­gun­gen ge­knüpft und mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den.264

262 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

263 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 338; BBl 2019 4413).

264 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 338; BBl 2019 4413).

BGE

109 V 258 () from 9. Dezember 1983
Regeste: Art. 21 Abs. 1 Satz 2 IVG. Die in Art. 21 Abs. 1 Satz 2 IVG genannten Hilfsmittel sind als wesentliche Ergänzung einer medizinischen Eingliederungsmassnahme nicht nur einmalig, sondern so lange abzugeben bzw. zu ersetzen, als damit das konkrete Eingliederungsziel (Ausübung der Erwerbstätigkeit oder Tätigkeit im Aufgabenbereich, Schulung, Ausbildung, funktionelle Angewöhnung) erreicht bzw. sichergestellt werden kann (Bestätigung der Rechtsprechung; Erw. 3). Art. 54 Abs. 1 lit. f IVG. Die Praxis, wonach verwaltungsintern vorgemerkte Termine zur Überprüfung des Anspruchs auf eine laufende Invalidenrente dem Versicherten grundsätzlich nicht zu eröffnen sind, gilt auch für periodisch abzugebende Hilfsmittel (Erw. 4).

125 V 401 () from 19. November 1999
Regeste: Art. 4 BV; Art. 1 und 19 VwVG; Art. 57 ff. BZP; Art. 54, 57 Abs. 1, 58, 86 Abs. 2 IVG; Art. 73, 73bis Abs. 1, 75 Abs. 1 und 2 IVV: Verfahren bei der Abklärung der Verhältnisse durch die kantonale IV-Stelle. - Da die kantonalen IV-Stellen keine Bundesverwaltungsbehörden sind, finden im Abklärungsverfahren vor den IV-Stellen die Bestimmungen des VwVG und des BZP keine Anwendung; das Verfahren richtet sich nach den Art. 69-77 IVV und den kantonalen Vorschriften. - Die in Art. 73bis Abs. 1 IVV vorgesehene Anhörung des Versicherten oder seines Rechtsvertreters vor der beabsichtigten Erledigung geht über den in Art. 4 BV garantierten Mindestanspruch hinaus. - Der Anordnung einer Begutachtung durch kantonale IV-Stellen kommt kein Verfügungscharakter zu.

134 V 97 (9C_525/2007) from 15. Januar 2008
Regeste: Art. 57a Abs. 1 IVG; Art. 73bis Abs. 1 IVV; Anspruch auf rechtliches Gehör; Vorbescheidverfahren. Vor dem Erlass einer Verfügung, mit welcher eine Invalidenrente wegen Neuberechnung des massgebenden durchschnittlichen Jahreseinkommens rückwirkend herabgesetzt wird, ist der versicherten Person das rechtliche Gehör zu gewähren, ohne dass ein Vorbescheidverfahren durchgeführt werden müsste. Die Regelung des Vorbescheidverfahrens in Art. 73bis Abs. 1 IVV ist gesetzmässig (E. 2).

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