Bundesgesetz
über die Invalidenversicherung
(IVG)1

vom 19. Juni 1959 (Stand am 1. Januar 2023)

1Abkürzung beigefügt gemäss Ziff. II 1 des BG vom 24. Juni 1977 (9. AHV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).


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Art. 42 Anspruch 252

1 Ver­si­cher­te mit Wohn­sitz und ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt (Art. 13 ATSG253) in der Schweiz, die hilf­los (Art. 9 ATSG) sind, ha­ben An­spruch auf ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 42bis.

2 Es ist zu un­ter­schei­den zwi­schen schwe­rer, mit­tel­schwe­rer und leich­ter Hilf­lo­sig­keit.

3 Als hilf­los gilt eben­falls ei­ne Per­son, wel­che zu Hau­se lebt und we­gen der Be­ein­träch­ti­gung der Ge­sund­heit dau­ernd auf le­bens­prak­ti­sche Be­glei­tung an­ge­wie­sen ist. Liegt aus­sch­liess­lich ei­ne Be­ein­träch­ti­gung der psy­chi­schen Ge­sund­heit vor, so gilt die Per­son nur als hilf­los, wenn sie An­spruch auf ei­ne Ren­te hat.254 Ist ei­ne Per­son le­dig­lich dau­ernd auf le­ben­sprak­ti­sche Be­glei­tung an­ge­wie­sen, so liegt im­mer ei­ne leich­te Hilf­lo­sig­keit vor. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 42bis Ab­satz 5.

4 Die Hilflo­sen­ent­schä­di­gung wird frü­he­s­tens ab der Ge­burt und spä­tes­tens bis En­de des Mo­nats ge­währt, in wel­chem vom Ren­ten­vor­be­zug ge­mä­ss Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 AHVG255 Ge­brauch ge­macht oder in wel­chem das Ren­ten­al­ter er­reicht wird. Der An­spruch ent­steht, wenn wäh­rend ei­nes Jah­res oh­ne we­sent­li­chen Un­ter­bruch min­des­tens ei­ne Hilf­lo­sig­keit leich­ten Gra­des be­stan­den hat; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 42bis Ab­satz 3.256

5 Der An­spruch auf ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung ent­fällt bei ei­nem Auf­ent­halt in ei­ner In­sti­tu­ti­on zur Durch­füh­rung von Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 3. Der Bun­des­rat de­fi­niert den Auf­ent­halt. Er kann aus­nahms­wei­se auch bei ei­nem Auf­ent­halt einen An­spruch auf ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung vor­se­hen, wenn die ver­si­cher­te Per­son we­gen ei­ner schwe­ren Sin­nes­schä­di­gung oder ei­nes schwe­ren kör­per­li­chen Ge­b­re­chens nur dank re­gel­mäs­si­ger und er­heb­li­cher Dienst­leis­tun­gen Drit­ter ge­sell­schaft­li­che Kon­tak­te pfle­gen kann.

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Über­nah­me ei­ner an­teil­mäs­si­gen Leis­tung an die Hilf­lo­sen­ent­schä­di­gung der Un­fall­ver­si­che­rung, falls die Hilf­lo­sig­keit nur zum Teil auf einen Un­fall zu­rück­zu­füh­ren ist.

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2003 (4. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3837; BBl 2001 3205).

253 SR 830.1

254 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

255 SR 831.10

256 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

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