Bundesgesetz
über die Invalidenversicherung
(IVG)1

1Abkürzung beigefügt gemäss Ziff. II 1 des BG vom 24. Juni 1977 (9. AHV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).


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Art. 14 Umfang der medizinischen Massnahmen und Voraussetzungen für die Leistungsübernahme 115

1 Die me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men um­fas­sen:

a.
die Be­hand­lun­gen und die da­zu­ge­hö­ren­den Un­ter­su­chun­gen, die am­bu­lant oder sta­tio­när, so­wie die Pfle­ge­leis­tun­gen, die in ei­nem Spi­tal durch­ge­führt wer­den von:
1.
Ärz­tin­nen oder Ärz­ten,
2.
Chi­ro­prak­to­rin­nen oder Chi­ro­prak­to­ren,
3.
Per­so­nen, die auf An­ord­nung oder im Auf­trag ei­ner Ärz­tin oder ei­nes Arz­tes be­zie­hungs­wei­se ei­ner Chi­ro­prak­to­rin oder ei­nes Chi­ro­prak­tors Leis­tun­gen er­brin­gen;
b.
me­di­zi­ni­sche Pfle­ge­leis­tun­gen, die am­bu­lant er­bracht wer­den;
c.
die ärzt­lich oder un­ter den vom Bun­des­rat be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen von Chi­ro­prak­to­rin­nen oder Chi­ro­prak­to­ren ver­ord­ne­ten Ana­ly­sen, Arz­nei­mit­tel und der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­den Mit­tel und Ge­gen­stän­de;
d.
die ärzt­lich durch­ge­führ­ten oder an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on;
e.
den Auf­ent­halt im Spi­tal ent­spre­chend dem Stan­dard der all­ge­mei­nen Ab­tei­lung;
f.
die Leis­tung der Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker bei der Ab­ga­be von nach Buch­sta­be c ver­ord­ne­ten Arz­nei­mit­teln;
g.
die me­di­zi­nisch not­wen­di­gen Trans­port­kos­ten.

2 Die me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men müs­sen wirk­sam, zweck­mäs­sig und wirt­schaft­lich sein. Die Wirk­sam­keit muss nach wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­den nach­ge­wie­sen sein; im Fall von sel­te­nen Krank­hei­ten wird die Häu­fig­keit des Auf­tre­tens ei­ner Krank­heit be­rück­sich­tigt.

3 Die Ver­si­che­rung über­nimmt kei­ne Kos­ten für lo­go­pä­di­sche Mass­nah­men.

4 Beim Ent­scheid über die Ge­wäh­rung von am­bu­lan­ten oder sta­tio­nären me­di­zi­ni­schen Be­hand­lun­gen ist auf den Vor­schlag des be­han­deln­den Arz­tes oder der be­han­deln­den Ärz­tin und auf die per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se der Ver­si­cher­ten in an­ge­mes­se­ner Wei­se Rück­sicht zu neh­men.

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

BGE

148 V 7 (8C_130/2021) from 13. Oktober 2021
Regeste: Art. 13 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1, Art. 26bis und Art. 27 Abs. 1 IVG; Art. 24 Abs. 2 IVV; Tarif für die zahnärztliche Behandlung eines Geburtsgebrechens; Fallpauschale. Da sich aus der freien Wahl des Leistungserbringers gemäss Art. 26bis Abs. 1 IVG kein Anspruch auf freie Arztwahl im Spital im Falle einer stationären Behandlung ableiten lässt, steht es in der Gestaltungsfreiheit der Invalidenversicherung, mittels Abschlusses eines SwissDRG-Tarifvertrags mit einem Belegarztspital auf den Miteinbezug von Beleg(zahn)ärzten als Leistungserbringer zu verzichten und für stationäre Behandlungen ausschliesslich mit der Heilanstalt zusammenzuarbeiten. Dieser faktische Ausschluss von Beleg(zahn)ärzten für stationäre Leistungen in einem Spital, mit dem die Invalidenversicherung gestützt auf Art. 27 Abs. 1 IVG das SwissDRG-System vereinbart hat (E. 5.1.2), ist zulässig (E. 5.1.3). Im konkreten Fall ist die fragliche stationäre Behandlung gemäss der anwendbaren SwissDRG-Fallpauschale zu vergüten und nicht nach dem Zahnarzttarif gemäss dem zwischen der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) und der Medizinaltarif-Kommission UVG (MTK) sowie der Militär- und Invalidenversicherung abgeschlossenen Tarifvertrag (SSO-Tarifvertrag; E. 4 und 5).

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