1 Die Invalidenversicherung kann einer versicherten Person versuchsweise einen Arbeitsplatz für längstens 180 Tage zuweisen (Arbeitsversuch), um die tatsächliche Leistungsfähigkeit der versicherten Person im Arbeitsmarkt abzuklären.
2 Während des Arbeitsversuchs hat die versicherte Person Anspruch auf ein Taggeld; Rentenbezügerinnen und -bezügern wird die Rente weiter ausbezahlt.
3 Während des Arbeitsversuchs entsteht kein Arbeitsverhältnis nach dem Obligationenrecht (OR)140. Folgende Bestimmungen des Arbeitsvertragsrechts sind jedoch sinngemäss anwendbar:
a.
Sorgfalts- und Treuepflicht (Art. 321a OR);
b.
Rechenschafts- und Herausgabepflicht (Art. 321b OR);
c.
Überstundenarbeit (Art. 321cOR);
d.
Befolgung von Anordnungen und Weisungen (Art. 321d OR);
e.
Haftung des Arbeitnehmers (Art. 321eOR);
f.
Arbeitsgeräte, Material und Auslagen (Art. 327, 327a, 327b, 327c OR);
g.
Schutz der Persönlichkeit des Arbeitnehmers (Art. 328, 328bOR);
Rechte an Erfindungen und Designs (Art. 332 OR);
k.
Folgen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Fälligkeit der Forderungen (Art. 339 Abs. 1 OR), Rückgabepflichten (Art. 339a OR).
4 Der Bundesrat regelt die Voraussetzungen für einen möglichen vorzeitigen Abbruch des Arbeitsversuchs.
139 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Revision) (AS 2007 5129; BBl 2005 4459). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Revision, erstes Massnahmenpaket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).