Bundesgesetz
über die Invalidenversicherung
(IVG)1

1Abkürzung beigefügt gemäss Ziff. II 1 des BG vom 24. Juni 1977 (9. AHV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).


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Art. 7b Sanktionen 68

1 Die Leis­tun­gen kön­nen nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 4 ATSG69 ge­kürzt oder ver­wei­gert wer­den, wenn die ver­si­cher­te Per­son den Pflich­ten nach Ar­ti­kel 7 die­ses Ge­set­zes oder nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2 ATSG nicht nach­ge­kom­men ist.

2 Die Leis­tun­gen kön­nen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 4 ATSG oh­ne Mahn- und Be­denk­zeit­ver­fah­ren ge­kürzt oder ver­wei­gert wer­den, wenn die ver­si­cher­te Per­son:

a.
trotz Auf­for­de­rung der IV-Stel­le nach Ar­ti­kel 3c Ab­satz 6 nicht un­ver­züg­lich ei­ne An­mel­dung vor­ge­nom­men hat und sich dies nach­tei­lig auf die Dau­er oder das Aus­mass der Ar­beits­un­fä­hig­keit oder der In­va­li­di­tät aus­wirkt;
b.
der Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 1 ATSG nicht nach­ge­kom­men ist;
c.
Leis­tun­gen der In­va­li­den­ver­si­che­rung zu Un­recht er­wirkt oder zu er­wir­ken ver­sucht hat;
d.
der IV-Stel­le die Aus­künf­te nicht er­teilt, wel­che die­se zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­be be­nö­tigt.

3 Beim Ent­scheid über die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung von Leis­tun­gen sind al­le Um­stän­de des ein­zel­nen Fal­les, ins­be­son­de­re das Aus­mass des Ver­schul­dens der ver­si­cher­ten Per­son, zu be­rück­sich­ti­gen.70

4 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 ATSG wer­den Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen we­der ver­wei­gert noch ge­kürzt.71

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

69 SR 830.1

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

BGE

145 V 2 (8C_163/2018) from 28. Januar 2019
Regeste: Art. 7 Abs. 2 lit. e in Verbindung mit Art. 8a Abs. 1 und 2 IVG; Wiedereingliederung von Rentenbezügerinnen und Rentenbezügern. Eine rentenbeziehende Person mit Eingliederungsressourcen hat - unabhängig davon, ob ein Revisionsgrund im Sinne von Art. 17 Abs. 1 ATSG vorliegt - nicht nur einen Anspruch, sondern auch eine Pflicht, an zumutbaren Wiedereingliederungsmassnahmen teilzunehmen (E. 4.3.1). Dabei bildet die subjektive Eingliederungsfähigkeit der rentenbeziehenden Person keine Voraussetzung für die Durchführung solcher Massnahmen (E. 4.3.3).

145 V 215 (9C_724/2018) from 11. Juli 2019
Regeste: Art. 4 Abs. 1 IVG in Verbindung mit Art. 6-8 ATSG; Art. 28 Abs. 1 IVG; invalidenversicherungsrechtliche Relevanz von Abhängigkeitssyndromen (psychische Störungen durch psychotrope Substanzen). Primäre Abhängigkeitssyndrome sind - wie sämtliche psychischen Erkrankungen - grundsätzlich einem strukturierten Beweisverfahren nach BGE 141 V 281 zu unterziehen (E. 5 und 6.2; Änderung der Rechtsprechung).

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