Bundesgesetz
über die Invalidenversicherung
(IVG)1

1Abkürzung beigefügt gemäss Ziff. II 1 des BG vom 24. Juni 1977 (9. AHV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).


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Art. 8 Grundsatz 78

1 In­va­li­de oder von ei­ner In­va­li­di­tät (Art. 8 ATSG79) be­droh­te Ver­si­cher­te ha­ben An­spruch auf Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men, so­weit:

a.
die­se not­wen­dig und ge­eig­net sind, die Er­werbs­fä­hig­keit oder die Fä­hig­keit, sich im Auf­ga­ben­be­reich zu be­tä­ti­gen, wie­der her­zu­stel­len, zu er­hal­ten oder zu ver­bes­sern; und
b.
die Vor­aus­set­zun­gen für den An­spruch auf die ein­zel­nen Mass­nah­men er­füllt sind.80

1bis Der An­spruch auf Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men be­steht un­ab­hän­gig von der Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit vor Ein­tritt der In­va­li­di­tät. Bei der Fest­le­gung der Mass­nah­men sind ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
das Al­ter;
b.
der Ent­wick­lungs­stand;
c.
die Fä­hig­kei­ten der ver­si­cher­ten Per­son; und
d.
die zu er­war­ten­de Dau­er des Er­werbs­le­bens.81

1ter Bei Ab­bruch ei­ner Ein­glie­de­rungs­mass­nah­me wird nach Mass­ga­be der Ab­sät­ze 1 und 1bis ei­ne wie­der­hol­te Zu­spra­che der­sel­ben oder ei­ner an­de­ren Ein­glie­de­rungs­mass­nah­me ge­prüft.82

2 Nach Mass­ga­be der Ar­ti­kel 13 und 21 be­steht der An­spruch auf Leis­tun­gen un­ab­hän­gig von der Mög­lich­keit ei­ner Ein­glie­de­rung ins Er­werbs­le­ben oder in den Auf­ga­ben­be­reich.83

2bis Nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 16 Ab­satz 3 Buch­sta­be b be­steht der An­spruch auf Leis­tun­gen un­ab­hän­gig da­von, ob die Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men not­wen­dig sind oder nicht, um die Er­werbs­fä­hig­keit oder die Fä­hig­keit, sich im Auf­ga­ben­be­reich zu be­tä­ti­gen, zu er­hal­ten oder zu ver­bes­sern.84

3 Die Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men be­ste­hen in:

a.
me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men;
abis.85
Be­ra­tung und Be­glei­tung;
ater.86
In­te­gra­ti­ons­mass­nah­men zur Vor­be­rei­tung auf die be­ruf­li­che Ein­glie­de­rung;
b.87
Mass­nah­men be­ruf­li­cher Art;
c.
88
d.
der Ab­ga­be von Hilfs­mit­teln;
e.
89

490

78Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 1967, in Kraft seit 1. Jan. 1968 (AS 1968 29; BBl 1967 I 653).

79SR830.1

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on) (AS 2007 5129; BBl 2005 4459). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 25 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2003 (4. IV-Re­vi­si­on) (AS 2003 3837; BBl 2001 3205). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on) (AS 2007 5129; BBl 2005 4459). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

88 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 25 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

89 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

90 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).

BGE

147 V 242 (9C_177/2020) from 28. Mai 2021
Regeste: Art. 21ter Abs. 4 IVG und Art. 9 Abs. 2 HVI; monatliche Vergütung für von Dritten erbrachte Dienstleistungen. Soweit Art. 9 Abs. 2 HVI vorsieht, dass die monatliche Vergütung für von Dritten erbrachte Dienstleistungen den Betrag des monatlichen Bruttoeinkommens nicht übersteigen darf, enthält dieser keine Lücke für selbstständig erwerbende Versicherte, die das Bundesgericht zu füllen hätte. Die Vergütung auf Monatsbasis gewährleistet einen engen Zusammenhang zwischen der Leistung, die dem Versicherten für die Ausübung seiner unselbstständigen oder selbstständigen Erwerbstätigkeit gewährt wird, und dem unmittelbar daraus erzielten Einkommen (E. 8.2).

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