Verordnung
über die Invalidenversicherung
(IVV)1

vom 17. Januar 1961 (Stand am 1. Januar 2022)

1Fassung des Tit. gemäss Ziff. II 1 der V vom 11. Okt. 1972, in Kraft seit 1. Jan. 1973 (AS 1972 2507). Gemäss derselben Bestimmung wurden die Randtit. in Sachüberschriften umgewandelt.


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Art. 40

1 Zu­stän­dig zur Ent­ge­gen­nah­me und Prü­fung der An­mel­dun­gen ist:

a.
die IV-Stel­le, in de­ren Tä­tig­keits­ge­biet die Ver­si­cher­ten ih­ren Wohn­sitz ha­ben;
b.233
für Ver­si­cher­te, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land ha­ben, un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 2bis die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land.

2 Zu­stän­dig zur Ent­ge­gen­nah­me und Prü­fung der An­mel­dun­gen von Grenz­gän­gern ist die IV-Stel­le, in de­ren Tä­tig­keits­ge­biet der Grenz­gän­ger ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­übt. Dies gilt auch für ehe­ma­li­ge Grenz­gän­ger, so­fern sie bei der An­mel­dung ih­ren or­dent­li­chen Wohn­sitz noch in der be­nach­bar­ten Grenz­zo­ne ha­ben und der Ge­sund­heits­scha­den auf die Zeit ih­rer Tä­tig­keit als Grenz­gän­ger zu­rück­geht. Die Ver­fü­gun­gen wer­den von der IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land er­las­sen.

2bis Für Ver­si­cher­te, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land, ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt (Art. 13 Abs. 2 ATSG) aber in der Schweiz ha­ben, ist für die Ent­ge­gen­nah­me und Prü­fung der An­mel­dun­gen die IV-Stel­le zu­stän­dig, in de­ren Tä­tig­keits­ge­biet die ver­si­cher­te Per­son ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt hat. Gibt die ver­si­cher­te Per­son wäh­rend des Ver­fah­rens ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz auf, so geht die Zu­stän­dig­keit auf die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land über.234

2ter Ver­legt ei­ne ver­si­cher­te Per­son, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land hat, wäh­rend des Ver­fah­rens ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt oder ih­ren Wohn­sitz in die Schweiz, so geht die Zu­stän­dig­keit auf die IV-Stel­le über, in de­ren Tä­tig­keits­be­reich die ver­si­cher­te Per­son ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt oder ih­ren Wohn­sitz nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a hat.235

2qua­ter Ver­legt ei­ne ver­si­cher­te Per­son, die ih­ren Wohn­sitz in der Schweiz hat, wäh­rend des Ver­fah­rens ih­ren Wohn­sitz ins Aus­land, so geht die Zu­stän­dig­keit auf die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land über.236

3 Die ein­mal be­grün­de­te Zu­stän­dig­keit der IV-Stel­le bleibt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2bis–2qua­ter im Ver­lau­fe des Ver­fah­rens er­hal­ten.237

4 Ist die Zu­stän­dig­keit strei­tig, so be­stimmt das BSV die zu­stän­di­ge IV-Stel­le.

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115679).

234 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115679).

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115679).

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115679).

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115679).

BGE

100 V 53 () from 28. Februar 1974
Regeste: Art. 200 und 200bis Abs. 1 AHVV. Rekursbehörden der AHV und der IV, die zur Beurteilung der Beschwerden von Personen mit Wohnsitz im Ausland zuständig sind.

123 V 180 () from 7. Juli 1997
Regeste: Art. 69 IVG, Art. 89 IVV, Art. 200 Abs. 1 und 4 AHVV. Zuständig für die Beurteilung von Beschwerden gegen Verfügungen einer kantonalen IV-Stelle ist in der Regel die AHV-Rekursbehörde des entsprechenden Kantons.

130 V 514 () from 19. November 2004
Regeste: Art. 103 lit. c OG; Art. 57 ATSG; Art. 201 AHVV (in der seit 1. Januar 2003 geltenden Fassung): Beschwerdeberechtigung einer IV-Stelle. Eine IV-Stelle, welche nicht selbst die Verfügung erlassen hat, die im Beschwerdeverfahren (an welchem sie nicht teilgenommen hat) angefochten war, ist nicht berechtigt, Verwaltungsgerichtsbeschwerde zu führen (Erw. 4).

134 V 97 (9C_525/2007) from 15. Januar 2008
Regeste: Art. 57a Abs. 1 IVG; Art. 73bis Abs. 1 IVV; Anspruch auf rechtliches Gehör; Vorbescheidverfahren. Vor dem Erlass einer Verfügung, mit welcher eine Invalidenrente wegen Neuberechnung des massgebenden durchschnittlichen Jahreseinkommens rückwirkend herabgesetzt wird, ist der versicherten Person das rechtliche Gehör zu gewähren, ohne dass ein Vorbescheidverfahren durchgeführt werden müsste. Die Regelung des Vorbescheidverfahrens in Art. 73bis Abs. 1 IVV ist gesetzmässig (E. 2).

137 V 351 (9C_286/2011) from 11. August 2011
Regeste: Beginn des Anspruchs auf Hilflosenentschädigung nach Inkrafttreten der 5. IV-Revision. Entgegen dem Verweis in Art. 42 Abs. 4 in fine IVG richtet sich der zeitliche Beginn des Anspruchs auf Hilflosenentschädigung nicht nach Art. 29 Abs. 1 IVG. Vielmehr gelangt weiterhin sinngemäss Art. 28 Abs. 1 IVG zu den Anspruchsvoraussetzungen für eine Rente zur Anwendung (E. 4 und 5).

143 V 66 (8C_814/2016) from 3. April 2017
Regeste: Art. 5 Abs. 3 BV; Art. 55 Abs. 1 IVG; Art. 40 Abs. 3 IVV; örtlich zuständige IV-Stelle. Der Einwand der örtlichen Unzuständigkeit einer IV-Stelle ist unverzüglich vorzubringen, da er ansonsten verwirkt (E. 4.3).

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