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Bundesgesetz
über das Jugendstrafrecht
(Jugendstrafgesetz, JStG)

Art. 19 Beendigung der Massnahmen

1 Die Voll­zugs­be­hör­de prüft jähr­lich, ob und wann die Mass­nah­me auf­ge­ho­ben wer­den kann. Sie hebt sie auf, wenn ihr Zweck er­reicht ist oder fest­steht, dass sie kei­ne er­zie­he­ri­schen oder the­ra­peu­ti­schen Wir­kun­gen mehr ent­fal­tet.

2 Al­le Mass­nah­men en­den mit Vollen­dung des 25. Al­ters­jah­res.21

3 Ist der Weg­fall ei­ner Schutz­mass­nah­me für den Be­trof­fe­nen sel­ber oder für die Si­cher­heit Drit­ter mit schwer wie­gen­den Nach­tei­len ver­bun­den und kann die­sen nicht auf an­de­re Wei­se be­geg­net wer­den, so be­an­tragt die Voll­zugs­be­hör­de recht­zei­tig die An­ord­nung ge­eig­ne­ter vor­mund­schaft­li­cher Mass­nah­men22.

4 Ist der Weg­fall ei­nes Ver­bots nach Ar­ti­kel 16a für die Si­cher­heit Drit­ter mit schwer­wie­gen­den Nach­tei­len ver­bun­den, so be­an­tragt die Voll­zugs­be­hör­de recht­zei­tig dem Ge­richt am Wohn­sitz des Ju­gend­li­chen zu prü­fen, ob die Vor­aus­set­zun­gen für ein Ver­bot nach Ar­ti­kel 67 oder 67b StGB23 ge­ge­ben sind. Sind die Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben, so wird das Ver­bot nach Er­wach­se­nen­straf­recht an­ge­ord­net. Sind die Vor­aus­set­zun­gen für ein Ver­bot nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 3 oder 4 StGB ge­ge­ben, so legt das Ge­richt ei­ne Frist zwi­schen ei­nem Jahr und zehn Jah­ren fest.24

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­run­gen des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

22 Seit In­kraft­tre­ten des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht; AS 2011 725) am 1. Jan. 2013: Kin­des­schutz­mass­nah­men.

23 SR 311.0

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 13. Dez. 2013 über das Tä­tig­keits­ver­bot und das Kon­takt- und Ray­on­ver­bot, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2055; BBl 2012 8819).