Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Bundesgesetz
über das Jugendstrafrecht
(Jugendstrafgesetz, JStG)

Art. 21 Strafbefreiung

1 Die ur­tei­len­de Be­hör­de sieht von ei­ner Be­stra­fung ab, wenn:

a.
die Be­stra­fung das Ziel ei­ner frü­her an­ge­ord­ne­ten oder im lau­fen­den Ver­fah­ren an­zu­ord­nen­den Schutz­mass­nah­me ge­fähr­den wür­de;
b.
die Schuld des Ju­gend­li­chen und die Tat­fol­gen ge­ring sind;
c.25
der Ju­gend­li­che den Scha­den so weit als mög­lich durch ei­ge­ne Leis­tung wie­der gut­ge­macht oder ei­ne be­son­de­re An­stren­gung un­ter­nom­men hat, um das von ihm be­gan­ge­ne Un­recht aus­zu­glei­chen, und wenn:
1.
als Stra­fe nur ein Ver­weis nach Ar­ti­kel 22 in Be­tracht kommt,
2.
die Straf­ver­fol­gung für die Öf­fent­lich­keit und den Ge­schä­dig­ten nur von ge­rin­gem In­ter­es­se ist, und
3.
der Ju­gend­li­che den Sach­ver­halt ein­ge­stan­den hat;
d.
der Ju­gend­li­che durch die un­mit­tel­ba­ren Fol­gen sei­ner Tat so schwer be­trof­fen ist, dass ei­ne Stra­fe un­an­ge­mes­sen wä­re;
e.
der Ju­gend­li­che we­gen sei­ner Tat von den El­tern, an­dern er­zie­hungs­be­rech­tig­ten Per­so­nen oder Drit­ten schon ge­nug be­straft wor­den ist; oder
f.
seit der Tat ver­hält­nis­mäs­sig lan­ge Zeit ver­stri­chen ist, der Ju­gend­li­che sich wohl­ver­hal­ten hat und das In­ter­es­se der Öf­fent­lich­keit und des Ge­schä­dig­ten an der Straf­ver­fol­gung ge­ring sind.

2 Von ei­ner Be­stra­fung kann fer­ner ab­ge­se­hen wer­den, wenn der aus­län­di­sche Staat, in dem der Ju­gend­li­che sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt hat, we­gen der Tat des Ju­gend­li­chen be­reits ein Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet oder sich be­reit er­klärt hat, ein sol­ches ein­zu­lei­ten.

326

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Än­de­rung der Wie­der­gut­ma­chungs­re­ge­lung, in Kraft seit 1. Ju­li 2019 (AS 2019 1809; BBl 2018 37574925).

26 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der Ju­gend­straf­pro­zess­ord­nung vom 20. März 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1573; BBl 2006 1085, 20083121).