Bundesgesetz
über das Jugendstrafrecht
(Jugendstrafgesetz, JStG)


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Art. 31 d. Nichtbewährung

1 Be­geht der be­dingt ent­las­se­ne Ju­gend­li­che wäh­rend der Pro­be­zeit ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen oder han­delt er trotz förm­li­cher Mah­nung den ihm er­teil­ten Wei­sun­gen zu­wi­der und ist des­we­gen zu er­war­ten, dass er wei­te­re Straf­ta­ten ver­üben wird, so ver­fügt die über die neue Tat ur­tei­len­de Be­hör­de oder, bei Ver­sto­ss ge­gen die Wei­sun­gen, die Voll­zugs­be­hör­de den Voll­zug ei­nes Teils oder der gan­zen Rest­stra­fe (Rück­ver­set­zung). Der Teil­voll­zug kann nur ein­mal ge­währt wer­den.

2 Sind auf Grund der neu­en Straf­tat die Vor­aus­set­zun­gen für einen un­be­ding­ten Frei­heits­ent­zug er­füllt und trifft die­ser mit der durch den Wi­der­ruf voll­zieh­bar ge­wor­de­nen Rest­stra­fe zu­sam­men, so bil­det die ur­tei­len­de Be­hör­de aus dem frü­her ver­häng­ten und dem neu­en Frei­heits­ent­zug ei­ne Ge­samt­stra­fe im Sin­ne von Ar­ti­kel 34. Auf die­se sind die Re­geln der be­ding­ten Ent­las­sung er­neut an­wend­bar.

3 Ist trotz der Nicht­be­wäh­rung zu er­war­ten, dass der Ju­gend­li­che kei­ne wei­te­ren Straf­ta­ten ver­üben wird, so ver­zich­tet die ur­tei­len­de Be­hör­de oder, bei Ver­sto­ss ge­gen die Wei­sun­gen, die Voll­zugs­be­hör­de auf ei­ne Rück­ver­set­zung. Sie kann den Ju­gend­li­chen ver­war­nen und die Pro­be­zeit um höchs­tens ein Jahr ver­län­gern. Er­folgt die Ver­län­ge­rung erst nach Ab­lauf der Pro­be­zeit, so be­ginnt sie am Tag der An­ord­nung.

4 Die Rück­ver­set­zung darf nicht mehr an­ge­ord­net wer­den, wenn seit dem Ab­lauf der Pro­be­zeit zwei Jah­re ver­gan­gen sind.

5 Ist für die Be­ur­tei­lung der neu­en Tat das StGB32 an­wend­bar, so wen­det die ur­tei­len­de Be­hör­de be­züg­lich des Wi­der­rufs Ar­ti­kel 89 StGB an.

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