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Verordnung
über die Jagd und den Schutz
wildlebender Säugetiere und Vögel
(Jagdverordnung, JSV)

Art. 9b Massnahmen nach Artikel 12 Absatz 2 des Jagdgesetzes gegen einzelne Wölfe 59

1 Der Kan­ton kann ei­ne Ab­schuss­be­wil­li­gung für ein­zel­ne Wöl­fe er­tei­len, die nicht zu ei­nem Ru­del ge­hö­ren und die einen er­heb­li­chen Scha­den an Nutz­tie­ren an­rich­ten oder Men­schen ge­fähr­den.

2 Ein er­heb­li­cher Scha­den an Nutz­tie­ren durch einen ein­zel­nen Wolf liegt vor, wenn die­ser in sei­nem Streif­ge­biet:

a.
min­des­tens sechs Scha­fe oder Zie­gen in­ner­halb von vier Mo­na­ten tö­tet; oder
b.
min­des­tens ein Nutz­tier der Rin­der- oder Pfer­de­gat­tung oder der Gat­tung der Neu­welt­ka­me­li­den tö­tet oder schwer ver­letzt.

3 Bei der Be­ur­tei­lung des Scha­dens nach Ab­satz 2 un­be­rück­sich­tigt blei­ben Nutz­tie­re auf Wei­den von Tier­hal­tun­gen, bei wel­chen die zu­mut­ba­ren Mass­nah­men zum Her­den­schutz nicht fach­ge­recht um­ge­setzt wur­den.

4 Ei­ne Ge­fähr­dung von Men­schen liegt ins­be­son­de­re vor, wenn ein Wolf sich aus ei­ge­nem An­trieb und re­gel­mäs­sig in­ner­halb oder in un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Sied­lun­gen auf­hält und da­bei Men­schen ge­gen­über zu we­nig Scheu zeigt.

5 Die be­trof­fe­nen Kan­to­ne be­ur­tei­len Schä­den oder Ge­fähr­dungs­si­tua­tio­nen, die auf dem Ge­biet von zwei oder mehr Kan­to­nen ent­stan­den sind, ko­or­di­niert.

6 Die Ab­schuss­be­wil­li­gung muss der Ver­hü­tung wei­te­ren Scha­dens oder ei­ner wei­te­ren Ge­fähr­dung des Men­schen durch den be­tref­fen­den Wolf die­nen. Sie ist auf längs­tens 60 Ta­ge zu be­fris­ten so­wie auf einen an­ge­mes­se­nen Ab­schuss­pe­ri­me­ter zu be­schrän­ken. Die­ser ent­spricht:

a.
bei Ris­sen von Nutz­tie­ren: dem Be­reich, in dem sich Nutz­tier­her­den im Streif­ge­biet des Wolfes auf­hal­ten;
b.
bei ei­ner Ge­fähr­dung des Men­schen: den Or­ten der Ge­fähr­dung.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2024, in Kraft seit 1. Fe­br. 2025 (AS 2025 12).