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Verordnung
über die Jagd und den Schutz
wildlebender Säugetiere und Vögel
(Jagdverordnung, JSV)

Art. 9d Massnahmen gegen einzelne Biber 61

1 Der Kan­ton kann ei­ne Ab­schuss­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 des Jagd­ge­set­zes für ein­zel­ne Bi­ber er­tei­len, wenn die­se er­heb­li­che Schä­den an­rich­ten oder ei­ne Ge­fähr­dung von Men­schen dar­stel­len und sich der Scha­den oder die Ge­fähr­dung nicht durch zu­mut­ba­re Mass­nah­men ver­hü­ten lässt.

2 Ein er­heb­li­cher Scha­den durch einen Bi­ber liegt vor:

a.
bei Un­ter­gra­bung von Bau­ten und An­la­gen, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen, von Ufer­bö­schun­gen, die für die Hoch­was­ser­si­cher­heit von Be­deu­tung sind, oder bei Un­ter­gra­bung von Er­schlies­sungs­we­gen für Land­wirt­schafts­be­trie­be;
b.
bei Auf­stau von Ge­wäs­sern oder Grab­tä­tig­kei­ten mit Über­flu­tung von Sied­lun­gen oder von Bau­ten und An­la­gen, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen, so­wie bei Rück­stau von land­wirt­schaft­li­chen Drai­na­ge­sys­te­men, wenn da­durch Frucht­fol­ge­flä­chen be­trof­fen sind;
c.
bei dau­ern­dem Auf­ent­halt in An­la­gen zur Was­ser­auf­be­rei­tung oder zur Ab­was­ser­rei­ni­gung.

3 Die Ab­schuss­be­wil­li­gung muss der Ver­hü­tung wei­te­ren Scha­dens oder der Ab­wehr ei­ner Ge­fähr­dung von Men­schen die­nen; sie ist auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Dau­er zu be­fris­ten und auf einen an­ge­mes­se­nen Pe­ri­me­ter zu be­gren­zen. Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren ih­re Be­wil­li­gun­gen.

4 So­fern im Pe­ri­me­ter nach Ab­satz 3 ei­ne Bi­ber­fa­mi­lie lebt, muss der Bi­ber vor der Tö­tung mit ei­ner Kas­ten­fal­le ein­ge­fan­gen wer­den. Im Zeit­raum vom 16. März bis zum 31. Ju­li dür­fen lak­tie­ren­de Weib­chen nicht ge­tö­tet wer­den.

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2024, in Kraft seit 1. Fe­br. 2025 (AS 2025 12).