Kernenergiegesetz
(KEG)

vom 21. März 2003 (Stand am 1. September 2023)


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Art. 3 Begriffe

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Be­ob­ach­tungs­pha­se: län­ge­rer Zeit­raum, wäh­rend des­sen ein geo­lo­gi­sches Tie­fen­la­ger vor dem Ver­schluss über­wacht wird und die ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­le oh­ne gros­sen Auf­wand zu­rück­ge­holt wer­den kön­nen;
b.
Ent­sor­gung: Kon­di­tio­nie­rung, Zwi­schen­la­ge­rung und La­ge­rung der ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­le in ei­nem geo­lo­gi­schen Tie­fen­la­ger;
c.
geo­lo­gi­sches Tie­fen­la­ger: An­la­ge im geo­lo­gi­schen Un­ter­grund, die ver­schlos­sen wer­den kann, so­fern der dau­ern­de Schutz von Mensch und Um­welt durch pas­si­ve Bar­rie­ren si­cher­ge­stellt wird;
d.
Ker­n­an­la­gen: Ein­rich­tun­gen zur Nut­zung von Kern­ener­gie, zur Ge­win­nung, Her­stel­lung, Ver­wen­dung, Be­ar­bei­tung oder La­ge­rung von Kern­ma­te­ria­li­en so­wie zur Ent­sor­gung von ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­len im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be c;
e.
Kern­ener­gie: je­de Art von Ener­gie, die bei der Spal­tung oder Ver­schmel­zung von Atom­ker­nen frei wird;
f.
Kern­ma­te­ria­li­en: Stof­fe, die zur Ener­gie­ge­win­nung mit­tels Kern­spal­tungs­pro­zes­sen be­nutzt wer­den kön­nen;
g.
Kon­di­tio­nie­rung: Ge­samt­heit der Ope­ra­tio­nen, mit wel­chen ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le für die Zwi­schen­la­ge­rung oder für die La­ge­rung in ei­nem geo­lo­gi­schen Tie­fen­la­ger vor­be­rei­tet wer­den; ins­be­son­de­re die me­cha­ni­sche Ver­klei­ne­rung, die De­kon­ta­mi­na­ti­on, die Ver­pres­sung, die Ver­bren­nung, die Ein­bet­tung in Ab­fall­ma­tri­zen und die Ver­pa­ckung;
h.
Nu­klea­re Gü­ter:
1.
Kern­ma­te­ria­li­en,
2.
Ma­te­ria­li­en und Aus­rüs­tun­gen, die zur Nut­zung der Kern­ener­gie be­stimmt sind oder be­nö­tigt wer­den,
3.
Tech­no­lo­gie, die zur Ent­wick­lung, Her­stel­lung und An­wen­dung von Gü­tern nach den Zif­fern 1 und 2 er­for­der­lich ist;
i.
Ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le: ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe oder ra­dio­ak­tiv kon­ta­mi­nier­te Ma­te­ria­li­en, die nicht wei­ter ver­wen­det wer­den;
j.
Um­gang: For­schung, Ent­wick­lung, Her­stel­lung, La­ge­rung, Trans­port, Ein-, Aus-, Durch­fuhr und Ver­mitt­lung;
k.
Ver­mitt­lung:
1.
die Schaf­fung von we­sent­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den Ab­schluss von Ver­trä­gen be­tref­fend das An­bie­ten, Er­wer­ben oder Wei­ter­ge­ben von nu­klea­ren Gü­tern und ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­len, un­ge­ach­tet des Or­tes, wo sich nu­klea­re Gü­ter und ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le be­fin­den,
2.
der Ab­schluss sol­cher Ver­trä­ge, wenn die Leis­tung durch Drit­te er­bracht wer­den soll,
3.
der Han­del von schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um aus mit nu­klea­ren Gü­tern und ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­len im Aus­land;
l.
Ver­schluss:Ver­fül­len und Ver­sie­geln al­ler un­ter­tä­gi­gen Tei­le und des Zu­gangs­stol­lens des geo­lo­gi­schen Tie­fen­la­gers nach Ab­schluss der Be­ob­ach­tungs­pha­se;
m.
Wie­der­au­f­ar­bei­tung: me­cha­ni­sche Zer­le­gung der ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­te, che­mi­sche Auf­lö­sung des Oxid-Brenn­stof­fes und Tren­nung in Uran, Plu­to­ni­um und Spalt­pro­duk­te.

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