Kernenergieverordnung
(KEV)

vom 10. Dezember 2004 (Stand am 1. Februar 2019)


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Art. 7 Anforderungen an die nukleare Sicherheit

Zur Ge­währ­leis­tung der nu­klea­ren Si­cher­heit müs­sen fol­gen­de Schutz­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den:

a.
Bei der Aus­le­gung, beim Bau, bei der In­be­trieb­nah­me und beim Be­trieb von Ker­n­an­la­gen sind be­währ­te oder nach­weis­lich hoch­qua­li­ta­ti­ve Ver­fah­ren, Werk­stof­fe, Tech­ni­ken so­wie Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tu­ren und ‑ab­läu­fe ein­zu­set­zen; dies gilt ins­be­son­de­re für die Be­rei­che Pla­nung, Fer­ti­gung, Prü­fung, Be­triebs­füh­rung, Über­wa­chung, In­stand­hal­tung, Qua­li­täts­si­che­rung, Er­fah­rungs­aus­wer­tung, er­go­no­mi­sche Ge­stal­tung so­wie Aus- und Wei­ter­bil­dung.
b.
Ab­wei­chun­gen vom Nor­mal­be­trieb sol­len so­weit mög­lich durch ein selbst­re­gu­lie­ren­des, feh­ler­to­le­ran­tes An­la­ge­ver­hal­ten auf­ge­fan­gen wer­den; es ist so­weit mög­lich ein in­hä­rent si­che­res An­la­ge­ver­hal­ten vor­zu­se­hen; als in­hä­ren­te Si­cher­heit gilt der Zu­stand, in dem ein tech­ni­sches Sys­tem aus sich selbst her­aus, al­so oh­ne wei­te­re Hilfs­sys­te­me, si­cher ar­bei­tet.
c.
Zur Be­herr­schung von Stör­fäl­len ist die An­la­ge der­art aus­zu­le­gen, dass kei­ne un­zu­läs­si­gen ra­dio­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen in der Um­ge­bung der An­la­ge ent­ste­hen; da­zu sind pas­si­ve und ak­ti­ve Si­cher­heits­sys­te­me vor­zu­se­hen.
d.
Ge­gen Stör­fäl­le, bei de­nen ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe in ge­fähr­den­dem Um­fang frei­ge­setzt wer­den kön­nen, sind zu­sätz­lich vor­beu­gen­de und lin­dern­de Vor­keh­ren im tech­ni­schen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Be­reich zu tref­fen.

BGE

139 II 185 (2C_347/2012, 2C_357/2012) from 28. März 2013
Regeste: Art. 4, 5, 19, 20, 21, 22, 65, 67, 70, 71 und 72 KEG, Art. 2 und 21 ENSIG, Art. 49 VwVG, KEV, ENSIV, VKNS, Art. 94 StSV, Gefährdungsannahmen- und Ausserbetriebnahmeverordnung. Bewilligungspflicht für den Betrieb von Kernanlagen, Voraussetzungen für Erteilung, Inhalt und Entzug der Betriebsbewilligung, allgemeine Pflichten des Bewilligungsinhabers, Aufsichtsbehörden und deren Aufgaben und Befugnisse (E. 4). Zuständigkeiten von Bewilligungs-, Aufsichts- und Rechtsmittelbehörden (E. 9). Verhältnis von Bewilligungs-, Aufsichts- und Bewilligungsentzugsverfahren; Voraussetzungen für die Befristung einer Betriebsbewilligung (E. 10). Anforderungen (zweistufiger Ansatz) an die nukleare Sicherheit im Normal- und Auslegungs- und auslegungsüberschreitendem Störfall sowie an Nachrüstungen (E. 11). Überprüfung des Vorwurfs der ungenügenden Prüfung durch das UVEK (E. 12). Zulässigkeit der Forderung eines Instandhaltungskonzepts durch die Vorinstanz (E. 13). Überprüfung einzelner Sicherheitsfragen: Kernmantel (E. 14.2), Erdbebengefährdung (E. 14.3), Kühlung (E. 14.4).

144 II 454 (2C_888/2016) from 15. Oktober 2018
Regeste: Art. 5 Abs. 1, Art. 164 Abs. 1 lit. d, Art. 127 Abs. 1 BV; Art. 1, 2 Abs. 3, Art. 4, 5 Abs. 2 und 4, Art. 83 Abs. 1 und 2, Art. 84 lit. a KEG; Art. 1, 2 Abs. 3, Art. 3 lit. a, Art. 4, 8, 9, 17-22, 37 Abs. 2 Satz 2, Art. 47 StSG; Art. 46a RVOG; Art. 4 KHG; Art. 2, 59 USG; Art. 54 GSchG; Art. 1-3, 8, 10 JTV; Art. 12 Abs. 2 lit. a, Anhang 2 VBSTB; Art. 2 Abs. 1 lit. i StSV; Art. 2 lit. b, Art. 6-11, 12 ff. NFSV; Art. 7 lit. d KEV; fehlende gesetzliche Grundlage für die Regelung über die Kostenüberwälzung für Handlungen im Zusammenhang mit der Abgabe von Jodtabletten auf die Betreiber von Kernkraftwerken. Die anwendbaren Regelungen der Jodtabletten-Verordnung und die Vorgaben für Abgabenregelungen auf Verordnungsstufe (E. 3.1-3.4). Der Geltungsbereich des Strahlenschutzgesetzes und des Kernenergiegesetzes sowie das Verhältnis der beiden Erlasse zueinander (E. 4). Art. 4 StSG bildet für Art. 10 JTV keine genügend bestimmte gesetzliche Grundlage (E. 5.2); dasselbe gilt auch für Art. 83 KEG (E. 5.3). Art. 46a RVOG bildet nur Grundlage für Gebühren für Verfügungen und nicht für die Frage, ob der Inhalt einer Verfügung auf einer genügenden gesetzlichen Grundlage basiert (E. 5.5). Auch Art. 4 KHG ist nicht anwendbar, da das Risiko eines schweren Kernkraftwerkunfalls mit Austritt von Radioaktivität nicht unmittelbar drohend ist (E. 6).

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