Federal Act
on Cartels and other
Restraints of Competition
(Cartel Act, CartA)

of 6 October 1995 (Status as of 1 July 2023)


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Art. 31 Exceptional authorisation

1 If the Com­pet­i­tion Com­mis­sion has de­cided that a re­straint of com­pet­i­tion is un­law­ful, the parties in­volved may, with­in 30 days, sub­mit to the EAER an ap­plic­a­tion for ex­cep­tion­al au­thor­isa­tion from the Fed­er­al Coun­cil for com­pel­ling pub­lic in­terest reas­ons. If such an ap­plic­a­tion is sub­mit­ted, the peri­od in which an ap­peal may be filed with the Fed­er­al Ad­min­is­trat­ive Court be­gins to run only after no­ti­fic­a­tion of the parties of the Fed­er­al Coun­cil's de­cision.29

2 Ap­plic­a­tions for ex­cep­tion­al au­thor­isa­tion by the Fed­er­al Coun­cil may also be sub­mit­ted with­in 30 days of the entry in­to ef­fect of a judg­ment of the Fed­er­al Ad­min­is­trat­ive Court or the Fed­er­al Su­preme Court.30

3 The au­thor­isa­tion is of lim­ited dur­a­tion and may be sub­ject to con­di­tions and ob­lig­a­tions.

4 The Fed­er­al Coun­cil may on re­quest ex­tend an au­thor­isa­tion if the con­di­tions for grant­ing it con­tin­ue to be met.

29 Sen­tence amended by An­nex No 27 of the Ad­min­is­trat­ive Court Act of 17 June 2005, in force since 1 Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBL 2001 4202).

30 Amended by An­nex No 27 of the Ad­min­is­trat­ive Court Act of 17 June 2005, in force since 1 Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBL 2001 4202).

BGE

113 IB 90 () from 10. April 1987
Regeste: Art. 38 Abs. 1 lit. c und Art. 31 Abs. 3 KG. 1. Verfügungen mit denen den Beteiligten die Einsicht in die Untersuchungstätigkeit der Kartellkommission verwehrt wird, fallen nicht unter den Begriff der Beweisanordnung im Sinne von Art. 31 Abs. 3 KG, weshalb der Beschwerdeweg nach Art. 38 Abs. 1 lit. c KG i.V.m. Art. 98 lit. f OG nicht offensteht (E. 2 a + b). 2. Mangels einer Verfügung im Sinne von Art. 5 VwVG ist im Rahmen des Untersuchungsverfahrens der Kartellkommission die Berufung auf die Vorschriften des VwVG ausgeschlossen, soweit das Gesetz dies nicht ausdrücklich zulässt. Da das KG selbst den Rahmen des rechtlichen Gehörs absteckt, ist das Bundesgericht aufgrund von Art. 114bis Abs. 3 BV nicht befugt, den Beteiligten nach Massgabe von Art. 4 BV weitere Mitwirkungsrechte einzuräumen (E. 2d).

117 IB 481 () from 25. Oktober 1991
Regeste: Art. 29, 31 und 37 Abs. 1 des BG vom 20. Dezember 1985 über Kartelle und ähnliche Organisationen (KG); Untersuchung über die gesamtschweizerisch wirkenden Vereinbarungen im Bankgewerbe; Aufhebung der Konvention IV betreffend einheitliche Gebührenrechnung für offene Depots. Verfahrensrechtliche Probleme. 1. Auf das Verfahren vor der Kartellkommission findet das Bundesgesetz vom 20. Dezember 1968 über das Verwaltungsverfahren (VwVG) nur insoweit sinngemäss Anwendung, als dies in Art. 31 KG vorgesehen ist (E. 4). Weil die Untersuchung der Kartellkommission nach Art. 32 Abs. 1 KG zu von den Betroffenen frei annehmbaren Empfehlungen und keinen eigentlichen Verfügungen führt (vgl. Art. 37 KG), können die Verfahrensbeteiligten keine weitergehenden Parteirechte geltend machen (Bestätigung der Rechtsprechung in BGE 113 Ib 90 ff.) (E. 4). 2. Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat im Verfahren nach Art. 37 Abs. 1 KG die aus dem Verwaltungsverfahrensgesetz fliessenden Parteirechte zu gewähren, doch kann es im Rahmen dieses Gesetzes den Besonderheiten des Kartellverfahrens Rechnung tragen (E. 5): Prüfungs- und Begründungspflicht (E. 6). Recht auf Akteneinsicht (E. 7).

128 II 247 () from 25. April 2002
Regeste: Art. 39, 60 KG; Art. 2 ff. KG-Gebührenverordnung; Kostenauflage bei Einstellung einer kartellrechtlichen Untersuchung durch die Wettbewerbskommission. Art. 4 des Bundesgesetzes über Massnahmen zur Verbesserung des Bundeshaushaltes bildet die eigentliche gesetzliche Grundlage für die KG-Gebührenverordnung (E. 2). Die Gebührenpflicht bezieht sich grundsätzlich auf alle erstinstanzlichen Verwaltungsverfahren, die von Organen der Bundesverwaltung durchgeführt werden (E. 4). Die Gebührenbemessung (Art. 4 KG-Gebührenverordnung) hält sich innerhalb des Delegationsrahmens (E. 5). Sinngemässe Anwendung des Unterliegerprinzips: Nur wer hinreichend begründeten Anlass zu einer Untersuchung gibt, d.h. mit seinem Verhalten grundsätzlich Massnahmen nach Art. 30 KG auslöst, kann mit Untersuchungskosten belastet werden (E. 6).

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