Verordnung des EDI
über Leistungen in der obligatorischen
Krankenpflegeversicherung1
(Krankenpflege-Leistungsverordnung, KLV)

vom 29. September 1995 (Stand am 1. April 2022)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 7. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3670).


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Art. 38a252

1 Für Arz­nei­mit­tel, de­ren Fa­bri­k­ab­ga­be­preis den Durch­schnitt der Fa­bri­k­ab­ga­be­prei­se des güns­tigs­ten Drit­tels al­ler Arz­nei­mit­tel mit glei­cher Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zung auf der Spe­zia­li­tä­ten­lis­te um min­des­tens 10 Pro­zent über­steigt, be­trägt der Selbst­be­halt 20 Pro­zent der die Fran­chi­se über­stei­gen­den Kos­ten.

2 Mass­ge­bend für die Be­rech­nung des güns­tigs­ten durch­schnitt­li­chen Drit­tels ist der Fa­bri­k­ab­ga­be­preis der um­satz­stärks­ten Pa­ckung pro Do­sis­stär­ke ei­ner Han­dels­form al­ler Arz­nei­mit­tel mit glei­cher Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zung auf der Spe­zia­li­tä­ten­lis­te. Nicht be­rück­sich­tigt wer­den da­bei Pa­ckun­gen, die über einen Zeit­raum von drei auf­ein­an­der­fol­gen­den Mo­na­ten vor der Fest­le­gung des durch­schnitt­li­chen güns­tigs­ten Drit­tels der Arz­nei­mit­tel mit glei­cher Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zung kei­ne Um­sät­ze auf­wei­sen.

3 Die Fest­le­gung des güns­tigs­ten durch­schnitt­li­chen Drit­tels er­folgt auf den 1. De­zem­ber oder nach Auf­nah­me des ers­ten Ge­ne­ri­kums in die Spe­zia­li­tä­ten­lis­te.

4 Senkt die Zu­las­sungs­in­ha­be­rin ei­nes Arz­nei­mit­tels den Fa­bri­k­ab­ga­be­preis so un­ter den Durch­schnitt der Fa­bri­k­ab­ga­be­prei­se des güns­tigs­ten Drit­tels al­ler Arz­nei­mit­tel mit glei­cher Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zung, dass ein Selbst­be­halt von 10 Pro­zent zur An­wen­dung kommt, so sind sämt­li­che Pa­ckun­gen pro Do­sis­stär­ke ei­ner Han­dels­form um den­sel­ben Sen­kungs­satz zu sen­ken.

5 Senkt die Zu­las­sungs­in­ha­be­rin für ein Ori­gi­nal­prä­pa­rat oder ein Co-Mar­ke­ting-Arz­nei­mit­tel nach Pa­ten­ta­blauf den Fa­bri­k­ab­ga­be­preis für sämt­li­che Pa­ckun­gen in ei­nem Schritt auf das Ge­ne­ri­ka­preis­ni­veau nach Ar­ti­kel 65c Ab­satz 2 KVV, so gilt für die­ses Arz­nei­mit­tel in den ers­ten 24 Mo­na­ten seit die­ser Preis­sen­kung ein Selbst­be­halt von 10 Pro­zent der die Fran­chi­se über­stei­gen­den Kos­ten.

6 Ver­schreibt der Arzt oder die Ärz­tin be­zie­hungs­wei­se der Chi­ro­prak­tor oder die Chi­ro­prak­to­rin aus me­di­zi­ni­schen Grün­den aus­drück­lich ein Ori­gi­nal­prä­pa­rat oder lehnt der Apo­the­ker oder die Apo­the­ke­rin aus me­di­zi­ni­schen Grün­den ei­ne Sub­sti­tu­ti­on ab, kommt Ab­satz 1 nicht zur An­wen­dung.

7 Der Arzt oder die Ärz­tin be­zie­hungs­wei­se der Chi­ro­prak­tor oder die Chi­ro­prak­to­rin so­wie der Apo­the­ker oder die Apo­the­ke­rin in­for­mie­ren den Pa­ti­en­ten oder die Pa­ti­en­tin, wenn in der Spe­zia­li­tä­ten­lis­te min­des­tens ein mit dem Ori­gi­nal­prä­pa­rat aus­tausch­ba­res Ge­ne­ri­kum auf­ge­führt ist.

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 1. Fe­br. 2017, in Kraft seit 1. März 2017 (AS 2017 633).

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