Bundesgesetz
betreffend die Aufsicht über die
soziale Krankenversicherung
(Krankenversicherungsaufsichtsgesetz, KVAG)


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Art. 5 Bewilligungsvoraussetzungen

Die Ver­si­che­rer müs­sen:

a.
die Rechts­form der Ak­ti­en­ge­sell­schaft, der Ge­nos­sen­schaft, des Ver­eins oder der Stif­tung auf­wei­sen;
b.
ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben;
c.
über ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on und ei­ne Ge­schäfts­füh­rung ver­fü­gen, die die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ge­währ­leis­ten;
d.
über ein aus­rei­chen­des Start­ka­pi­tal ver­fü­gen und je­der­zeit in der La­ge sein, ih­ren fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men und ins­be­son­de­re über die er­for­der­li­chen Re­ser­ven zu ver­fü­gen;
e.
über ei­ne zu­ge­las­se­ne ex­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le ver­fü­gen;
f.
die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung nach dem Grund­satz der Ge­gen­sei­tig­keit durch­füh­ren und die Gleich­be­hand­lung der Ver­si­cher­ten ge­währ­leis­ten; sie dür­fen die Mit­tel der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung nur zu de­ren Zwe­cken ver­wen­den;
g.9
die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung auch ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen an­bie­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen; auf Ge­such hin und in be­son­de­ren Fäl­len kann die Auf­sichts­be­hör­de Ver­si­che­rer von die­ser Ver-pflich­tung be­frei­en;
h.
die frei­wil­li­ge Tag­geld­ver­si­che­rung nach dem KVG10 durch­füh­ren;
i.
in ih­rem ört­li­chen Tä­tig­keits­be­reich je­de ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Per­son und je­de Per­son, die be­rech­tigt ist, einen Tag­geld­ver­si­che­rungs­ver­trag ab­zu­sch­lies­sen, auf­neh­men;
j.
in der La­ge sein, al­le an­de­ren An­for­de­run­gen die­ses Ge­set­zes und des KVG zu er­fül­len.

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BB vom 16. Dez. 2022 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Ab­kom­mens zur Ko­or­di­nie­rung der so­zia­len Si­cher­heit zwi­schen der Schweiz und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 74; BBl 2022 1180).

10 SR 832.10

BGE

145 II 49 (2C_196/2017) from 21. Februar 2019
Regeste: Art. I Abs. 1 und Anhang I Annex 2 GPA; Art. 2 Abs. 1 BAöB; Art. 117, Art. 117a BV; Art. 39, Art. 43, Art. 49, Art. 49a KVG; Art. 8 Abs. 1 lit. a IVöB; öffentliches Beschaffungswesen; subjektiver Geltungsbereich; gewerbliche Tätigkeit im Sinne von Art. 8 Abs. 1 lit. a IVöB. Eine Aktiengesellschaft, deren Aktionariat sich aus Gemeinden zusammensetzt und die ein auf der kantonalen Spitalliste aufgeführtes Spital betreibt, fällt in den subjektiven Geltungsbereich des öffentlichen Beschaffungsrechts. Die Auslegung von Art. 8 Abs. 1 lit. a IVöB hat gestützt auf staatsvertragliche Bestimmungen zu erfolgen (E. 4.1). Voraussetzungen für das Vorliegen einer Einrichtung des öffentlichen Rechts im Sinne von Art. 8 Abs. 1 lit. a IVöB i.V.m. Art. I Abs. 1 GPA und Art. 2 Abs. 1 BAöB (E. 4.2), von denen die GZO AG eine Mehrzahl ohne Weiteres erfüllt (E. 4.3-4.4.2). Ob eine gewerbliche Tätigkeit im Sinne von Art. 8 Abs. 1 lit. a IVöB vorliegt, ist im Lichte der beschaffungsrechtlichen Ziele gestützt auf alle erheblichen rechtlichen und tatsächlichen Umstände danach zu beurteilen, ob eine Konkurrenzsituation auf funktionierenden Märkten besteht (E. 4.4.3). Die Spitalplanung und das Verfahren auf Erlass der Spitalliste führen ebenso wenig zu einer gewerblichen Tätigkeit der GZO AG wie die Konkurrenzsituation zu Spitälern ohne kantonalen Leistungsauftrag und zu ambulanten Leistungserbringern (E. 4.5.1-4.5.2). Keinen ausreichenden Wettbewerbsdruck erzeugen im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherung der Mechanismus der Preisbildung bei Spitaltarifen (E. 4.5.3) und der gesetzlich eingeschränkte Qualitätswettbewerb (E. 4.5.4). Angesichts dessen fällt nicht entscheidend ins Gewicht, dass die Trägergemeinden der GZO AG aktienrechtlich keine Pflicht trifft, sie bei schlechtem Geschäftsgang mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen (E. 4.5.5).

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