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Bundesgesetz über die Krankenversicherung

vom 18. März 1994 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 56 Wirtschaftlichkeit der Leistungen

1Der Leis­tungs­er­brin­ger muss sich in sei­nen Leis­tun­gen auf das Mass be­schrän­ken, das im In­ter­es­se der Ver­si­cher­ten liegt und für den Be­hand­lungs­zweck er­for­der­lich ist.

2Für Leis­tun­gen, die über die­ses Mass hin­aus­ge­hen, kann die Ver­gü­tung ver­wei­gert wer­den. Ei­ne nach die­sem Ge­setz dem Leis­tungs­er­brin­ger zu Un­recht be­zahl­te Ver­gü­tung kann zu­rück­ge­for­dert wer­den. Rück­for­de­rungs­be­rech­tigt ist:

a.
im Sys­tem des Tiers ga­rant (Art. 42 Abs. 1) die ver­si­cher­te Per­son oder nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 3 der Ver­si­che­rer;
b.
im Sys­tem des Tiers pa­yant (Art. 42 Abs. 2) der Ver­si­che­rer.

3Der Leis­tungs­er­brin­ger muss dem Schuld­ner der Ver­gü­tung die di­rek­ten oder in­di­rek­ten Ver­güns­ti­gun­gen wei­ter­ge­ben, die ihm:

a.
ein an­de­rer in sei­nem Auf­trag tä­ti­ger Leis­tungs­er­brin­ger ge­währt;
b.
Per­so­nen oder Ein­rich­tun­gen ge­wäh­ren, wel­che Arz­nei­mit­tel oder der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­de Mit­tel oder Ge­gen­stän­de lie­fern.

3bisVer­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger kön­nen ver­ein­ba­ren, dass Ver­güns­ti­gun­gen ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be b nicht voll­um­fäng­lich wei­ter­ge­ge­ben wer­den müs­sen. Die­se Ver­ein­ba­rung ist den zu­stän­di­gen Be­hör­den auf Ver­lan­gen of­fen­zu­le­gen. Sie hat si­cher­zu­stel­len, dass Ver­güns­ti­gun­gen mehr­heit­lich wei­ter­ge­ge­ben wer­den und dass nicht wei­ter­ge­ge­be­ne Ver­güns­ti­gun­gen nach­weis­lich zur Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät der Be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den.1

4Gibt der Leis­tungs­er­brin­ger die Ver­güns­ti­gung nicht wei­ter, so kann die ver­si­cher­te Per­son oder der Ver­si­che­rer de­ren Her­aus­ga­be ver­lan­gen.

5Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer se­hen in den Ta­rif­ver­trä­gen Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung der Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tun­gen vor. Sie sor­gen ins­be­son­de­re da­für, dass dia­gno­s­ti­sche Mass­nah­men nicht un­nö­tig wie­der­holt wer­den, wenn Ver­si­cher­te meh­re­re Leis­tungs­er­brin­ger kon­sul­tie­ren.

6Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer le­gen ver­trag­lich ei­ne Me­tho­de zur Kon­trol­le der Wirt­schaft­lich­keit fest.2


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 2745, 2019 1393; BBl 2013 1).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 4087; BBl 2011 2519 2529). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.