Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 25a Pflegeleistungen bei Krankheit 78

1 Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung leis­tet einen Bei­trag an die Pfle­ge­leis­tun­gen, wel­che auf­grund ei­ner ärzt­li­chen An­ord­nung und ei­nes aus­ge­wie­se­nen Pfle­ge­be­darfs am­bu­lant, auch in Ta­ges- oder Nacht­struk­tu­ren, oder im Pfle­ge­heim er­bracht wer­den.79 Für die Ver­gü­tung der der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­den Mit­tel und Ge­gen­stän­de, die für Pfle­ge­leis­tun­gen ver­wen­det wer­den, gilt Ar­ti­kel 52.80

2 Die Leis­tun­gen der Akut- und Über­gangs­pfle­ge, wel­che sich im An­schluss an einen Spi­tal­auf­ent­halt als not­wen­dig er­wei­sen und die im Spi­tal ärzt­lich an­ge­ord­net wer­den, wer­den von der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und vom Wohn­kan­ton des Ver­si­cher­ten wäh­rend längs­tens zwei Wo­chen nach den Re­geln der Spi­tal­fi­nan­zie­rung (Art. 49a Ab­gel­tung der sta­tio­nären Leis­tun­gen) ver­gü­tet. Ver­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger ver­ein­ba­ren Pau­scha­len. Für die Ver­gü­tung der der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­den Mit­tel und Ge­gen­stän­de, die für die Akut- und Über­gangs­pfle­ge ver­wen­det wer­den, gilt Ar­ti­kel 52.81

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Pfle­ge­leis­tun­gen und re­gelt das Ver­fah­ren der Be­darfs­er­mitt­lung.

4 Der Bun­des­rat setzt die Bei­trä­ge dif­fe­ren­ziert nach dem Pfle­ge­be­darf in Fran­ken fest. Mass­ge­bend ist der Auf­wand nach Pfle­ge­be­darf für Pfle­ge­leis­tun­gen, die in der not­wen­di­gen Qua­li­tät, ef­fi­zi­ent und kos­ten­güns­tig er­bracht wer­den. Die Pfle­ge­leis­tun­gen wer­den ei­ner Qua­li­täts­kon­trol­le un­ter­zo­gen. Der Bun­des­rat legt die Mo­da­li­tä­ten fest.

5 Der ver­si­cher­ten Per­son dür­fen von den nicht von So­zi­al­ver­si­che­run­gen ge­deck­ten Pfle­ge­kos­ten höchs­tens 20 Pro­zent des höchs­ten vom Bun­des­rat fest­ge­setz­ten Pfle­ge­bei­tra­ges über­wälzt wer­den. Die Kan­to­ne re­geln die Rest­fi­nan­zie­rung. Für die Fest­set­zung und Aus­zah­lung der Rest­fi­nan­zie­rung zu­stän­dig ist der Kan­ton, in dem die ver­si­cher­te Per­son ih­ren Wohn­sitz hat. Im Be­reich der am­bu­lan­ten Pfle­ge gel­ten die Re­geln der Rest­fi­nan­zie­rung des Stand­ort­kan­tons des Leis­tungs­er­brin­gers. Der Auf­ent­halt in ei­nem Pfle­ge­heim be­grün­det kei­ne neue Zu­stän­dig­keit. Kann der ver­si­cher­ten Per­son zum Zeit­punkt des Hei­mein­tritts kein Pfle­ge­heim­platz in geo­gra­fi­scher Nä­he in ih­rem Wohn­kan­ton zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, so über­nimmt der Wohn­kan­ton die Rest­fi­nan­zie­rung nach den Re­geln des Stand­ort­kan­tons des Leis­tungs­er­brin­gers. Die­se Rest­fi­nan­zie­rung und das Recht der ver­si­cher­ten Per­son zum Auf­ent­halt im be­tref­fen­den Pfle­ge­heim sind für ei­ne un­be­schränk­te Dau­er ge­währ­leis­tet.82

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 35176847Ziff. I; BBl 20052033).

79 Sie­he auch die UeB Änd. 13.06.2008 am Schluss die­ses Tex­tes (AS 2009 35176487Ziff. I; BBl 20052033).

80 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020 (Ver­gü­tung des Pfle­ge­ma­te­ri­als), in Kraft seit 1. Okt. 2021 (AS 2021 345; BBl 2020 4825). Sie­he auch die UeB Änd. 18.12.2020 am Schluss die­ses Tex­tes.

81 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020 (Ver­gü­tung des Pfle­ge­ma­te­ri­als), in Kraft seit 1. Okt. 2021 (AS 2021 345; BBl 2020 4825). Sie­he auch die UeB Änd. 18.12.2020 am Schluss die­ses Tex­tes.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2989; BBl 2016 39614563).

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