Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 7 Wechsel des Versicherers

1 Die ver­si­cher­te Per­son kann un­ter Ein­hal­tung ei­ner drei­mo­na­ti­gen Kün­di­gungs­frist den Ver­si­che­rer auf das En­de ei­nes Ka­len­der­se­mes­ters wech­seln.

2 Bei der Mit­tei­lung der neu­en Prä­mie kann die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer un­ter Ein­hal­tung ei­ner ein­mo­na­ti­gen Kün­di­gungs­frist auf das En­de des Mo­nats wech­seln, wel­cher der Gül­tig­keit der neu­en Prä­mie vor­an­geht. Der Ver­si­che­rer muss die neu­en, vom Bun­des­amt für Ge­sund­heit29 (BAG)30 ge­neh­mig­ten Prä­mi­en je­der ver­si­cher­ten Per­son min­des­tens zwei Mo­na­te im Vor­aus mit­tei­len und da­bei auf das Recht, den Ver­si­che­rer zu wech­seln, hin­wei­sen.31

3 Muss die ver­si­cher­te Per­son einen Ver­si­che­rer ver­las­sen, weil sie ih­ren Wohn­ort ver­legt oder die Stel­le wech­selt, so en­det das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis im Zeit­punkt der Ver­le­gung des Wohn­or­tes oder des Stel­len­an­tritts beim neu­en Ar­beit­ge­ber.

4 Führt ein Ver­si­che­rer die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung frei­wil­lig oder auf­grund ei­nes be­hörd­li­chen Ent­schei­des nicht mehr durch, so en­det das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis mit dem Ent­zug der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 43 KVAG32.33

5 Das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis en­det beim bis­he­ri­gen Ver­si­che­rer erst, wenn ihm der neue Ver­si­che­rer mit­ge­teilt hat, dass die be­tref­fen­de Per­son bei ihm oh­ne Un­ter­bre­chung des Ver­si­che­rungs­schut­zes ver­si­chert ist. Un­ter­lässt der neue Ver­si­che­rer die­se Mit­tei­lung, so hat er der ver­si­cher­ten Per­son den dar­aus ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen, ins­be­son­de­re die Prä­mi­en­dif­fe­renz. So­bald der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer die Mit­tei­lung er­hal­ten hat, in­for­miert er die be­trof­fe­ne Per­son, ab wel­chem Zeit­punkt sie nicht mehr bei ihm ver­si­chert ist.

6 Wenn der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer den Wech­sel des Ver­si­che­rers ver­un­mög­licht, hat er der ver­si­cher­ten Per­son den dar­aus ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen, ins­be­son­de­re die Prä­mi­en­dif­fe­renz.34

7 Der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer darf ei­ne ver­si­cher­te Per­son nicht da­zu zwin­gen, bei ei­nem Wech­sel des Ver­si­che­rers auch die bei ihm ab­ge­schlos­se­nen Zu­satz­ver­si­che­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 KVAG zu kün­di­gen.35

8 Der Ver­si­che­rer darf ei­ner ver­si­cher­ten Per­son die bei ihm ab­ge­schlos­se­nen Zu­satz­ver­si­che­run­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 KVAG nicht al­lein auf­grund der Tat­sa­che kün­di­gen, dass die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer für die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung wech­selt.36

29 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

30 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 837; BBl 20196071). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Okt. 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

32 SR 832.12

33 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Okt. 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

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