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Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)

Art. 102 Bestehende Versicherungsverhältnisse

1 Füh­ren an­er­kann­te Kran­ken­kas­sen nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Kran­ken­pfle­ge- und Kran­ken­geld­ver­si­che­run­gen nach neu­em Recht fort, so gilt für die­se Ver­si­che­run­gen mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes das neue Recht.

2 Be­stim­mun­gen der Kran­ken­kas­sen über Leis­tun­gen bei Kran­ken­pfle­ge, die über den Leis­tungs­um­fang nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 hin­aus­ge­hen (sta­tu­ta­ri­sche Leis­tun­gen, Zu­satz­ver­si­che­run­gen), sind in­nert ei­nes Jah­res nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes dem neu­en Recht an­zu­pas­sen. Bis zur An­pas­sung rich­ten sich Rech­te und Pflich­ten der Ver­si­cher­ten nach dem bis­he­ri­gen Recht. Die Kran­ken­kas­se ist ver­pflich­tet, ih­ren Ver­si­cher­ten Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge an­zu­bie­ten, die min­des­tens den bis­he­ri­gen Um­fang des Ver­si­che­rungs­schut­zes ge­wäh­ren. Die un­ter dem frü­he­ren Recht zu­rück­ge­leg­ten Ver­si­che­rungs­zei­ten sind bei der Fest­set­zung der Prä­mi­en an­zu­rech­nen.

3 Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis­se bei Kran­ken­kas­sen, die ih­re An­er­ken­nung ver­lie­ren und das Ver­si­che­rungs­ge­schäft als Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung im Sin­ne des VAG352 fort­füh­ren (Art. 99), fal­len mit In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes da­hin. Die Ver­si­cher­ten kön­nen je­doch ih­re Fort­füh­rung ver­lan­gen, wenn die Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung die ent­spre­chen­de Ver­si­che­rung wei­ter­hin an­bie­tet.

4 Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit an­de­ren Ver­si­che­rern als an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen für Ri­si­ken, die nach die­sem Ge­setz aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ge­deckt wer­den, fal­len mit des­sen In­kraft­tre­ten da­hin. Über die­sen Zeit­punkt hin­aus be­zahl­te Prä­mi­en wer­den zu­rück­er­stat­tet. Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen für Un­fäl­le, die sich vor dem In­kraft­tre­ten er­eig­net ha­ben, sind je­doch nach den bis­he­ri­gen Ver­trä­gen zu ge­wäh­ren.

5 Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit an­de­ren Ver­si­che­rern als an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen für Ri­si­ken, die nach die­sem Ge­setz aus der frei­wil­li­gen Tag­geld­ver­si­che­rung ge­deckt wer­den, kön­nen in­nert ei­nes Jah­res nach des­sen In­kraft­tre­ten auf Ver­lan­gen des Ver­si­che­rungs­neh­mers oder der Ver­si­che­rungs­neh­me­rin dem neu­en Recht an­ge­passt wer­den, wenn der Ver­si­che­rer die frei­wil­li­ge Tag­geld­ver­si­che­rung nach die­sem Ge­setz durch­führt.

352Sie­he heu­te: das BG vom 17. Dez. 2004 (SR 961.01).