Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 18

1 Die Ver­si­che­rer grün­den ei­ne ge­mein­sa­me Ein­rich­tung in Form ei­ner Stif­tung. Die Stif­tungs­ur­kun­de und die Re­gle­men­te der Ein­rich­tung be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI)45. Kommt die Grün­dung der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nicht zu­stan­de, so nimmt der Bun­des­rat sie vor. Er er­lässt die nö­ti­gen Vor­schrif­ten, wenn sich die Ver­si­che­rer über den Be­trieb der Ein­rich­tung nicht ei­ni­gen kön­nen.

2 Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung über­nimmt die Kos­ten für die ge­setz­li­chen Leis­tun­gen an­stel­le von zah­lungs­un­fä­hi­gen Ver­si­che­rern nach Ar­ti­kel 51 KVAG46.47

2bis Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung ent­schei­det über An­trä­ge um Be­frei­ung von der Ver­si­che­rungs­pflicht von Rent­nern und Rent­ne­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen.48

2ter Sie weist Rent­ner und Rent­ne­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen und die ih­rer Ver­si­che­rungs­pflicht nicht recht­zei­tig nach­kom­men, ei­nem Ver­si­che­rer zu.49

2qua­ter Sie un­ter­stützt die Kan­to­ne bei der Durch­füh­rung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ar­ti­kel 65a für Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen.50

2quin­quies Sie führt die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ar­ti­kel 66a durch.51

2se­xies Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung kann von den Kan­to­nen ge­gen Ent­schä­di­gung wei­te­re Voll­zugs­auf­ga­ben über­neh­men.52

2sep­ties Sie führt den Le­bend­s­pen­de-Nach­sor­ge­fonds nach Ar­ti­kel 15b des Trans­plan­ta­ti­ons­ge­set­zes vom 8. Ok­to­ber 200453.54

3 Der Bun­des­rat kann der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung wei­te­re Auf­ga­ben über­tra­gen, na­ment­lich zur Er­fül­lung in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen.

4 Die Ver­si­che­rer kön­nen ihr im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men be­stimm­te Auf­ga­ben von ge­mein­sa­mem In­ter­es­se an­ver­trau­en, na­ment­lich im ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Be­reich.

5 Zur Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2 und 4 müs­sen die Ver­si­che­rer zu Las­ten der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung Bei­trä­ge an die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung ent­rich­ten. Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung for­dert die­se Bei­trä­ge ein und er­hebt bei ver­spä­te­ter Zah­lung einen Ver­zugs­zins. Die Hö­he der Bei­trä­ge und des Ver­zugs­zin­ses be­misst sich nach den Re­gle­men­ten der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung.55

5bis Der Bund über­nimmt die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2bis–2quin­quies.56

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben, die er der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nach Ab­satz 3 über­trägt.

7 Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung führt für je­de ih­rer Auf­ga­ben ei­ne ge­trenn­te Rech­nung. Sie ge­niesst Steu­er­frei­heit nach Ar­ti­kel 80 ATSG57.58

8 Auf Be­schwer­den an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ge­gen Ver­fü­gun­gen der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nach den Ab­sät­zen 2bis, 2ter und 2quin­quies ist Ar­ti­kel 85bis Ab­sät­ze 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194659 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.60

45 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 837; BBl 20196071). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

46 SR 832.12

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 20014963).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 20014963).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 20014963).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).

53 SR 810.21

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 15. Nov. 2017 (AS 2016 1163, 2017 5629; BBl 2013 2317).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).

57 SR 830.1

58 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

59 SR 831.10

60 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 110 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069Art. 1 Bst. b; BBl 2001 4202).

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