Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 41 Wahl des Leistungserbringers und Kostenübernahme 125

1 Die Ver­si­cher­ten kön­nen für die am­bu­lan­te Be­hand­lung un­ter den zu­ge­las­se­nen Leis­tungs­er­brin­gern, die für die Be­hand­lung ih­rer Krank­heit ge­eig­net sind, frei wäh­len. Der Ver­si­che­rer über­nimmt die Kos­ten nach dem Ta­rif, der für den ge­wähl­ten Leis­tungs­er­brin­ger gilt.126 127

1bis Die ver­si­cher­te Per­son kann für die sta­tio­näre Be­hand­lung un­ter den Spi­tä­lern frei wäh­len, die auf der Spi­tal­lis­te ih­res Wohn­kan­tons oder je­ner des Stand­ort­kan­tons auf­ge­führt sind (Lis­ten­spi­tal). Der Ver­si­che­rer und der Wohn­kan­ton über­neh­men bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung an­teils­mäs­sig nach Ar­ti­kel 49a höchs­tens nach dem Ta­rif, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal des Wohn­kan­tons für die be­tref­fen­de Be­hand­lung gilt.128

1ter Ab­satz 1bis gilt sinn­ge­mä­ss für Ge­burts­häu­ser.129

2 Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen, kön­nen für die sta­tio­näre Be­hand­lung in der Schweiz un­ter den Lis­ten­spi­tä­lern frei wäh­len.130

2bis Bei fol­gen­den Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen, über­neh­men der Ver­si­che­rer und der Kan­ton, an den die Ver­si­cher­ten einen An­knüp­fungs­punkt ha­ben, bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung höchs­tens nach dem Ta­rif, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal die­ses Kan­tons für die be­tref­fen­de Be­hand­lung gilt:

a.
Grenz­gän­ger und Grenz­gän­ge­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge;
b.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Nie­der­ge­las­se­nen, von Auf­ent­hal­tern und Auf­ent­hal­te­rin­nen und von Kurz­auf­ent­hal­tern und Kurz­auf­ent­hal­te­rin­nen;
c.
Be­zü­ger und Be­zü­ge­rin­nen ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge.131

2ter Bei Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen und ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zie­hen, so­wie bei de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, über­neh­men der Ver­si­che­rer und die Kan­to­ne ge­mein­sam bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung höchs­tens nach dem Ta­rif für die be­tref­fen­de Be­hand­lung, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal des Re­fe­renz­kan­tons gilt. Der Bun­des­rat legt den Re­fe­renz­kan­ton fest.132

3 Be­an­sprucht die ver­si­cher­te Per­son bei ei­ner sta­tio­nären Be­hand­lung aus me­di­zi­ni­schen Grün­den ein nicht auf der Spi­tal­lis­te des Wohn­kan­tons auf­ge­führ­tes Spi­tal, so über­neh­men der Ver­si­che­rer und der Wohn­kan­ton die Ver­gü­tung an­teils­mäs­sig nach Ar­ti­kel 49a. Mit Aus­nah­me des Not­falls ist da­für ei­ne Be­wil­li­gung des Wohn­kan­tons not­wen­dig.133

3bis Me­di­zi­ni­sche Grün­de nach den Ab­sät­zen 2 und 3 lie­gen bei ei­nem Not­fall vor oder wenn die er­for­der­li­chen Leis­tun­gen nicht an­ge­bo­ten wer­den:

a.
bei am­bu­lan­ter Be­hand­lung am Wohn- oder Ar­beit­s­ort der ver­si­cher­ten Per­son oder in de­ren Um­ge­bung;
b.
bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Spi­tal, das auf der Spi­tal­lis­te des Wohn­kan­tons auf­ge­führt ist.134

4 Die Ver­si­cher­ten kön­nen ihr Wahl­recht im Ein­ver­neh­men mit dem Ver­si­che­rer auf Leis­tungs­er­brin­ger be­schrän­ken, die der Ver­si­che­rer im Hin­blick auf ei­ne kos­ten­güns­ti­ge­re Ver­sor­gung aus­wählt (Art. 62 Abs. 1 und 3). Der Ver­si­che­rer muss dann nur die Kos­ten für Leis­tun­gen über­neh­men, die von die­sen Leis­tungs­er­brin­gern aus­ge­führt oder ver­an­lasst wer­den; Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss. Die ge­setz­li­chen Pflicht­leis­tun­gen sind in je­dem Fall ver­si­chert.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

126 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

132 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden