Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 55a Beschränkung der Anzahl Ärzte und Ärztinnen, die im ambulanten Bereich Leistungen erbringen 187

1 Die Kan­to­ne be­schrän­ken in ei­nem oder meh­re­ren me­di­zi­ni­schen Fach­ge­bie­ten oder in be­stimm­ten Re­gio­nen die An­zahl der Ärz­te und Ärz­tin­nen, die im am­bu­lan­ten Be­reich zu­las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung Leis­tun­gen er­brin­gen. Wenn ein Kan­ton die An­zahl Ärz­te und Ärz­tin­nen be­schränkt, dann sieht er vor:

a.
dass Ärz­te und Ärz­tin­nen nur zu­ge­las­sen wer­den, so­lan­ge die ent­spre­chen­de Höchst­zahl nicht er­reicht ist;
b.
dass die An­zahl fol­gen­der Ärz­te und Ärz­tin­nen auf die ent­spre­chen­de Höchst­zahl be­schränkt ist:
1.
Ärz­te und Ärz­tin­nen, die ih­re Tä­tig­keit im am­bu­lan­ten Be­reich ei­nes Spi­tals aus­üben,
2.
Ärz­te und Ärz­tin­nen, die ih­re Tä­tig­keit in ei­ner Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 2 Buch­sta­be n aus­üben.

2 Der Bun­des­rat legt die Kri­te­ri­en und die me­tho­di­schen Grund­sät­ze für die Fest­le­gung der Höchst­zah­len fest. Da­bei be­rück­sich­tigt er ins­be­son­de­re die in­ter­kan­to­na­len Pa­ti­en­ten­strö­me, die Ver­sor­gungs­re­gio­nen und die ge­ne­rel­le Ent­wick­lung des Be­schäf­ti­gungs­gra­des der Ärz­te und Ärz­tin­nen.

3 Vor der Fest­le­gung der Höchst­zah­len hört der Kan­ton die Ver­bän­de der Leis­tungs­er­brin­ger, der Ver­si­che­rer und der Ver­si­cher­ten an. Er ko­or­di­niert sich bei der Fest­le­gung der Höchst­zah­len mit den an­de­ren Kan­to­nen.

4 Die Leis­tungs­er­brin­ger und de­ren Ver­bän­de so­wie die Ver­si­che­rer und de­ren Ver­bän­de ge­ben den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den auf An­fra­ge kos­ten­los die Da­ten be­kannt, die zu­sätz­lich zu den nach Ar­ti­kel 59a er­ho­be­nen Da­ten zur Fest­le­gung der Höchst­zah­len er­for­der­lich sind.

5 Wer­den in ei­nem Kan­ton die Zu­las­sun­gen be­schränkt, so kön­nen fol­gen­de Ärz­te und Ärz­tin­nen wei­ter­hin tä­tig sein:

a.
Ärz­te und Ärz­tin­nen, die vor In­kraft­tre­ten der Höchst­zah­len zu­ge­las­sen wur­den und im am­bu­lan­ten Be­reich Leis­tun­gen zu­las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung er­bracht ha­ben;
b.
Ärz­te und Ärz­tin­nen, die ih­re Tä­tig­keit im am­bu­lan­ten Be­reich ei­nes Spi­tals oder in ei­ner Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 2 Buch­sta­be n vor In­kraft­tre­ten der Höchst­zah­len aus­ge­übt ha­ben, so­fern sie ih­re Tä­tig­keit im am­bu­lan­ten Be­reich des glei­chen Spi­tals oder in der glei­chen Ein­rich­tung wei­ter aus­üben.

6 Stei­gen die jähr­li­chen Kos­ten je ver­si­cher­te Per­son in ei­nem Fach­ge­biet in ei­nem Kan­ton mehr als die jähr­li­chen Kos­ten der an­de­ren Fach­ge­bie­te im sel­ben Kan­ton oder mehr als die jähr­li­chen Kos­ten des ge­samtschwei­ze­ri­schen Durch­schnitts im be­trof­fe­nen Fach­ge­biet an, so kann der Kan­ton vor­se­hen, dass kein Arzt und kei­ne Ärz­tin im be­trof­fe­nen Fach­ge­biet ei­ne Tä­tig­keit zu­las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung neu auf­neh­men kann.

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Zu­las­sung von Leis­tungs­er­brin­gern), in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 413; BBl 2018 3125).

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