Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 59b

1 Um neue Mo­del­le zur Ein­däm­mung der Kos­ten­ent­wick­lung, zur Stär­kung der An­for­de­run­gen der Qua­li­tät oder zur För­de­rung der Di­gi­ta­li­sie­rung zu er­pro­ben, kann das EDI nach An­hö­ren der in­ter­es­sier­ten Krei­se Pi­lot­pro­jek­te be­wil­li­gen.

2 Pi­lot­pro­jek­te, die einen der fol­gen­den Be­rei­che be­tref­fen, dür­fen von Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes, mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 1, ab­wei­chen:

a.
Leis­tungs­er­brin­gung im Auf­trag der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung (Na­tu­ral­leis­tungs­prin­zip) an­stel­le der Ver­gü­tung der Leis­tun­gen;
b.
Über­nah­me von Leis­tun­gen im Aus­land aus­ser­halb der grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2;
c.
Ein­schrän­kung der Wahl des Leis­tungs­er­brin­gers;
d.
ein­heit­li­che Fi­nan­zie­rung von am­bu­lan­ten und sta­tio­nären Leis­tun­gen;
e.
För­de­rung der ko­or­di­nier­ten und der in­te­grier­ten Ge­sund­heits­ver­sor­gung;
f.
Stär­kung der An­for­de­run­gen an die Qua­li­tät;
g.
För­de­rung der Di­gi­ta­li­sie­rung.

3 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass Pi­lot­pro­jek­te, die das Ziel nach Ab­satz 1 ver­fol­gen, in an­de­ren Be­rei­chen be­wil­ligt wer­den kön­nen, so­fern sie nicht von die­sem Ge­setz ab­wei­chen.

4 Die Pi­lot­pro­jek­te sind in­halt­lich, zeit­lich und räum­lich be­grenzt.

5 Das EDI legt in ei­ner Ver­ord­nung die Ab­wei­chun­gen von die­sem Ge­setz und von des­sen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie die Rech­te und Pflich­ten der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des Pi­lot­pro­jekts fest.

6 Die Pi­lot­pro­jek­te müs­sen si­cher­stel­len, dass die Rech­te, die die­ses Ge­setz den Ver­si­cher­ten ge­währt, durch die Teil­nah­me am Pro­jekt nicht be­ein­träch­tigt wer­den und dass die Teil­nah­me frei­wil­lig ist. Der Bun­des­rat legt die ent­spre­chen­den Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen fest. Er legt zu­dem die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Eva­lua­ti­on von Pi­lot­pro­jek­ten durch die Pro­jekt­part­ner fest.

7 Nach Ab­schluss des Pi­lot­pro­jekts kann der Bun­des­rat vor­se­hen, dass Be­stim­mun­gen nach Ab­satz 5, die von die­sem Ge­setz ab­wei­chen oder die da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Rech­te und Pflich­ten fest­le­gen, an­wend­bar blei­ben, wenn die Eva­lua­ti­on ge­zeigt hat, dass mit dem er­prob­ten Mo­dell die Kos­ten­ent­wick­lung wirk­sam ein­ge­dämmt, die Qua­li­tät ge­stärkt oder die Di­gi­ta­li­sie­rung ge­för­dert wer­den kön­nen. Die Be­stim­mun­gen tre­ten ein Jahr nach ih­rer Ver­län­ge­rung aus­ser Kraft, wenn der Bun­des­rat bis zu die­sem Zeit­punkt der Bun­des­ver­samm­lung kei­nen Ent­wurf ei­ner ge­setz­li­chen Grund­la­ge un­ter­brei­tet hat. Sie tre­ten aus­ser­dem aus­ser Kraft mit der Ab­leh­nung des Ent­wurfs des Bun­des­ra­tes durch die Bun­des­ver­samm­lung oder mit In­kraft­tre­ten der ge­setz­li­chen Grund­la­ge.

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