Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 64

1 Die Ver­si­cher­ten be­tei­li­gen sich an den Kos­ten der für sie er­brach­ten Leis­tun­gen.

1bis Die Kos­ten­be­tei­li­gung für das Kind ist bis zum En­de des Mo­nats, in dem die­ses voll­jäh­rig wird, aus­sch­liess­lich von den Per­so­nen ge­schul­det, die die Prä­mi­en schul­den. Das Kind kann für die­se Kos­ten­be­tei­li­gung auch nach Ein­tritt der Voll­jäh­rig­keit nicht be­langt wer­den; ei­ne da­zu ein­ge­lei­te­te Be­trei­bung ist nich­tig.229

2 Die­se Kos­ten­be­tei­li­gung be­steht aus:

a.
ei­nem fes­ten Jah­res­be­trag (Fran­chi­se); und
b.
10 Pro­zent der die Fran­chi­se über­stei­gen­den Kos­ten (Selbst­be­halt).

3 Der Bun­des­rat be­stimmt die Fran­chi­se und setzt für den Selbst­be­halt einen jähr­li­chen Höchst­be­trag fest.

4 Für Kin­der wird kei­ne Fran­chi­se er­ho­ben, und es gilt die Hälf­te des Höchst­be­tra­ges des Selbst­be­hal­tes. Sind meh­re­re Kin­der ei­ner Fa­mi­lie beim glei­chen Ver­si­che­rer ver­si­chert, so sind für sie zu­sam­men höchs­tens die Fran­chi­se und der Höchst­be­trag des Selbst­be­hal­tes für ei­ne er­wach­se­ne Per­son zu ent­rich­ten.

5 Die Ver­si­cher­ten leis­ten zu­dem einen nach der fi­nan­zi­el­len Be­las­tung der Fa­mi­lie ab­ge­stuf­ten Bei­trag an die Kos­ten des Auf­ent­halts im Spi­tal. Der Bun­des­rat setzt den Bei­trag fest.

6 Der Bun­des­rat kann:

a.
für be­stimm­te Leis­tun­gen ei­ne hö­he­re Kos­ten­be­tei­li­gung vor­se­hen;
b.
für Dau­er­be­hand­lun­gen so­wie für Be­hand­lun­gen schwe­rer Krank­hei­ten die Kos­ten­be­tei­li­gung her­ab­set­zen oder auf­he­ben;
c.
die Kos­ten­be­tei­li­gung bei ei­ner Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl des Leis­tungs­er­brin­gers nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 auf­he­ben, wenn sie sich als nicht zweck­mäs­sig er­weist;
d.230
ein­zel­ne Leis­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Prä­ven­ti­on von der Fran­chi­se aus­neh­men. Da­bei han­delt es sich um Leis­tun­gen, die im Rah­men von na­tio­nal oder kan­to­nal or­ga­ni­sier­ten Prä­ven­ti­ons­pro­gram­men durch­ge­führt wer­den.

7 Für fol­gen­de Leis­tun­gen darf der Ver­si­che­rer kei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung er­he­ben:

a.
Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2;
b.
Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 25 und 25a, die ab der 13. Schwan­ger­schafts­wo­che, wäh­rend der Nie­der­kunft und bis acht Wo­chen nach der Nie­der­kunft er­bracht wer­den.231

8 Kos­ten­be­tei­li­gun­gen dür­fen we­der bei ei­ner Kran­ken­kas­se noch bei ei­ner pri­va­ten Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung ver­si­chert wer­den. Eben­so ist es Ver­ei­nen, Stif­tun­gen oder an­de­ren In­sti­tu­tio­nen ver­bo­ten, die Über­nah­me die­ser Kos­ten vor­zu­se­hen. Von die­sem Ver­bot aus­ge­nom­men ist die Über­nah­me von Kos­ten­be­tei­li­gun­gen auf Grund öf­fent­lich-recht­li­cher Vor­schrif­ten des Bun­des oder der Kan­to­ne.232

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2022 (Voll­stre­ckung der Prä­mi­en­zah­lungs­pflicht), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 678; BBl 2021745, 1058). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 387; BBl 201324592469).

232 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.

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