Bundesgesetz
über die Krankenversicherung
(KVG)


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Art. 65 Prämienverbilligung durch die Kantone 245

1 Die Kan­to­ne ge­wäh­ren den Ver­si­cher­ten in be­schei­de­nen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen. Sie be­zah­len den Bei­trag für die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung di­rekt an die Ver­si­che­rer, bei de­nen die­se Per­so­nen ver­si­chert sind. Der Bun­des­rat kann die An­spruchs­be­rech­ti­gung auf ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Per­so­nen oh­ne Wohn­sitz in der Schweiz aus­deh­nen, die sich län­ge­re Zeit in der Schweiz auf­hal­ten.246

1bis Für un­te­re und mitt­le­re Ein­kom­men ver­bil­li­gen die Kan­to­ne die Prä­mi­en der Kin­der um min­des­tens 80 Pro­zent und die Prä­mi­en der jun­gen Er­wach­se­nen in Aus­bil­dung um min­des­tens 50 Pro­zent.247

2 Der Da­ten­aus­tausch zwi­schen den Kan­to­nen und den Ver­si­che­rern er­folgt nach ei­nem ein­heit­li­chen Stan­dard. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten nach An­hö­rung der Kan­to­ne und der Ver­si­che­rer.248

3 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass bei der Über­prü­fung der An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen, ins­be­son­de­re auf An­trag der ver­si­cher­ten Per­son, die ak­tu­ells­ten Ein­kom­mens- und Fa­mi­li­en­ver­hält­nis­se be­rück­sich­tigt wer­den. Nach der Fest­stel­lung der Be­zugs­be­rech­ti­gung sor­gen die Kan­to­ne zu­dem da­für, dass die Aus­zah­lung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung so er­folgt, dass die an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­so­nen ih­rer Prä­mi­en­zah­lungs­pflicht nicht vor­schuss­wei­se nach­kom­men müs­sen.

4 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die Ver­si­cher­ten re­gel­mäs­sig über das Recht auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gung.

4bis Der Kan­ton mel­det dem Ver­si­che­rer die Ver­si­cher­ten, die An­spruch auf ei­ne Prä­mi­en­ver­bil­li­gung ha­ben, und die Hö­he der Ver­bil­li­gung so früh, dass der Ver­si­che­rer die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung bei der Prä­mi­en­fak­tu­rie­rung be­rück­sich­ti­gen kann. Der Ver­si­che­rer in­for­miert die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son spä­tes­tens bei der nächs­ten Fak­tu­rie­rung über die tat­säch­li­che Prä­mi­en­ver­bil­li­gung.249

5 Die Ver­si­che­rer sind ver­pflich­tet, bei der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung über die Be­stim­mun­gen be­tref­fend die Amts- und Ver­wal­tungs­hil­fe nach Ar­ti­kel 82 hin­aus mit­zu­wir­ken.250

6 Die Kan­to­ne ma­chen dem Bund zur Über­prü­fung der so­zi­al- und fa­mi­li­en­po­li­ti­schen Zie­le an­ony­mi­sier­te An­ga­ben über die be­güns­tig­ten Ver­si­cher­ten. Der Bun­des­rat er­lässt die not­wen­di­gen Vor­schrif­ten da­zu.251

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 200966176631). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2005 (Prä­mi­en­ver­bil­li­gung (AS 2005 3587; BBl 2004 4327). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 1843; BBl 2016 72137943). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 200966176631).

249 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 200966176631).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 200966176631).

251 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2005 (Prä­mi­en­ver­bil­li­gung), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3587; BBl 2004 4327).

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