Verordnung
über die Krankenversicherung
(KVV)


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Art. 49 Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen 185

1 Pfle­ge­fach­män­ner und Pfle­ge­fach­frau­en wer­den zu­ge­las­sen, wenn sie die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie ver­fü­gen über ei­ne kan­to­na­le Be­wil­li­gung für die Be­rufs­aus­übung als Pfle­ge­fach­mann oder Pfle­ge­fach­frau nach Ar­ti­kel 11 GesBG186 oder ei­ne nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 GesBG an­er­kann­te Be­wil­li­gung.
b.
Sie ha­ben wäh­rend zwei Jah­ren ei­ne prak­ti­sche Tä­tig­keit aus­ge­übt:
1.
bei ei­nem Pfle­ge­fach­mann oder ei­ner Pfle­ge­fach­frau, der oder die nach die­ser Ver­ord­nung zu­ge­las­sen ist;
2.
in ei­nem Spi­tal oder in ei­nem Pfle­ge­heim, un­ter der Lei­tung ei­nes Pfle­ge­fach­manns oder ei­ner Pfle­ge­fach­frau, der oder die die Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen die­ser Ver­ord­nung er­füllt; oder
3.
in ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on der Kran­ken­pfle­ge und Hil­fe zu Hau­se, un­ter der Lei­tung ei­nes Pfle­ge­fach­manns oder ei­ner Pfle­ge­fach­frau, der oder die die Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen die­ser Ver­ord­nung er­füllt.
c.
Sie üben ih­ren Be­ruf selbst­stän­dig und auf ei­ge­ne Rech­nung aus.
d.
Sie wei­sen nach, dass sie die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 58g er­fül­len.

2 Die Be­schrän­kun­gen der An­zahl zu­ge­las­se­ner Pfle­ge­fach­män­ner und Pfle­ge­fach­frau­en (Art. 55b KVG) durch die Kan­to­ne blei­ben vor­be­hal­ten.187

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 439).

186 SR 811.21

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Mai 2024, in Kraft seit 1. Ju­li 2024 (AS 2024 220).

BGE

150 V 273 (9C_385/2023) from 8. Mai 2024
Regeste: Art. 25 Abs. 2 lit. a Ziff. 3, Art. 25a Abs. 1, Art. 35 Abs. 2 lit. e KVG; Art. 7 Abs. 1 lit. b, Art. 7 Abs. 2 lit. c KLV; Hauspflege. Laut BGE 145 V 161 E. 5 können Familienangehörige der versicherten Person, die bei einer zugelassenen Organisation der Krankenpflege und Hilfe zu Hause angestellt sind, auch ohne pflegerische Fachausbildung allgemeine Grundpflege gemäss Art. 7 Abs. 2 lit. c Ziff. 1 KLV zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung erbringen. Diese Rechtsprechung ist sinngemäss auch auf die psychiatrische Grundpflege im Sinne von Art. 7 Abs. 2 lit. c Ziff. 2 KLV anwendbar (E. 4.3.5 und 4.3.6). Eine Autismus-Spektrum-Störung mit erheblichen kognitiven Defiziten ist ein psychischer Gesundheitsschaden mit Krankheitswert, der grundsätzlich geeignet ist, Anspruch auf Leistungen nach Art. 7 Abs. 2 lit. c Ziff. 2 KLV zu begründen (E. 4.4.3).

150 V 281 (9C_169/2023) from 29. Mai 2024
Regeste: a Art. 7 Abs. 1 und 2 sowie Art. 7a Abs. 1 und 3 KLV; anwendbarer Tarif bei Spitexleistungen an pflegebedürftige Personen in einer (kein anerkanntes Pflegeheim darstellenden) stationären Einrichtung. Von einer zugelassenen Spitex-Organisation erbrachte Leistungen gemäss Art. 7 Abs. 2 KLV an pflegebedürftige Personen in einer stationären Einrichtung, die kein anerkanntes Pflegeheim darstellt (z.B. in einem Behindertenheim), sind nicht nach dem Pflegeheimtarif gemäss Art. 7a Abs. 3 KLV, sondern gemäss demjenigen für ambulante Leistungserbringer nach Art. 7a Abs. 1 KLV zu vergüten (E. 5). Dies gilt auch, wenn es sich um sog. In-House-Pflege handelt (E. 7).

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