Verordnung
über die Krankenversicherung
(KVV)


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Art. 71b Übernahme der Kosten eines von der Swissmedic zugelassenen nicht in die Spezialitätenliste aufgenommenen Arzneimittels 342

1 Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten ei­nes von der Swiss­me­dic zu­ge­las­se­nen ver­wen­dungs­fer­ti­gen Arz­nei­mit­tels, das nicht in die Spe­zia­li­tä­ten­lis­te auf­ge­nom­men ist, für ei­ne An­wen­dung in­ner­halb oder aus­ser­halb der Fach­in­for­ma­ti­on, wenn min­des­tens ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 er­füllt ist.

2 Der Ver­si­che­rer be­stimmt nach Ab­spra­che mit der Zu­las­sungs­in­ha­be­rin die Hö­he der Ver­gü­tung. Er muss ge­währ­leis­ten, dass:

a.
in Fäl­len nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c ein Preis­ab­schlag vom mit­tels Aus­land­preis­ver­gleich nach Ar­ti­kel 65bqua­ter er­mit­tel­ten Fa­bri­k­ab­ga­be­preis vor­ge­nom­men wird; das EDI legt den Preis­ab­schlag fest; die­ser be­trägt höchs­tens 30 Pro­zent;
b.
in Fäl­len nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 Buch­sta­be b die über­nom­me­nen Kos­ten in ei­nem an­ge­mes­se­nen Ver­hält­nis zum the­ra­peu­ti­schen Nut­zen ste­hen; das EDI legt einen Preis­ab­schlag ge­gen­über dem mit­tels Aus­land­preis­ver­gleich nach Ar­ti­kel 65bqua­ter er­mit­tel­ten Fa­bri­k­ab­ga­be­preis ge­mä­ss den Ka­te­go­ri­en für die Be­wer­tung des the­ra­peu­ti­schen Nut­zens fest; der Preis­ab­schlag be­trägt höchs­tens 50 Pro­zent.

3 Bei sehr tie­fen Jah­res- oder Ta­ges­the­ra­pie­kos­ten kann der Ver­si­che­rer von ei­nem Preis­ab­schlag ab­se­hen. Das EDI legt fest, wel­che Jah­res- oder Ta­ges­the­ra­pie­kos­ten als sehr tief gel­ten.

342 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Fe­br. 2011 (AS 2011 653). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Sept. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 570). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

BGE

150 V 210 (9C_65/2023) from 18. März 2024
Regeste: Art. 25 Abs. 1 und 2 lit. b, Art. 32 Abs. 1 Satz 1, Art. 34 Abs. 1, Art. 44 Abs. 1 Satz 1, Art. 52 Abs. 1 lit. a Ziff. 2 und lit. b KVG; Art. 63 Abs. 2 KVV; ALT II (Bearbeitungstarif) lit. D Ziff. 2 (nachfolgend: ALT II D 2); Art. 4 Abs. 1 lit. a und c HMG; Herstellungstaxe. Die in Frage stehende, in der Spitalapotheke vorgenommene Aufbereitung der Zytostatika fällt unter die Herstellungstaxe gemäss ALT II D 2 ("Aseptische Zytostatika-Herstellung gemäss guter Herstellungspraxis [GMP]") und ist daher, zumal wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich, vom obligatorischen Krankenpflegeversicherer entsprechend zu vergüten (E. 7-10).

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