Verordnung
über landwirtschaftliche Begriffe und die Anerkennung von Betriebsformen
(Landwirtschaftliche Begriffsverordnung, LBV)


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Art. 3 Standardarbeitskraft 6

1 Die Stan­dard­ar­beits­kraft (SAK) ist ei­ne Ein­heit zur Be­mes­sung der Be­triebs­grös­se, be­rech­net an­hand von stan­dar­di­sier­ten Fak­to­ren, die auf ar­beits­wirt­schaft­li­chen Grund­la­gen ba­sie­ren.

2 Für die Be­rech­nung des Um­fangs an SAK je Be­trieb gel­ten fol­gen­de Fak­to­ren:

a.
Flä­chen

1.
land­wirt­schaft­li­che Nutz­flä­che (LN) oh­ne Spe­zi­al­kul­tu­ren (Art. 15)

0,022 SAK pro ha

2.
Spe­zi­al­kul­tu­ren oh­ne Reb­flä­chen in Hang- und Ter­ras­sen­la­gen

0,323 SAK pro ha

3.
Reb­flä­chen in Hang- und Ter­ras­sen­la­gen (mehr als 30 % na­tür­li­che Nei­gung)

1,077 SAK pro ha

b.
Nutz­tie­re (Art. 27)

1.
Milch­kü­he, Milch­scha­fe und Milch­zie­gen

0,039 SAK pro GVE

2.
Mast­schwei­ne, Re­mon­ten über 25 kg und ab­ge­setz­te Fer­kel

0,008 SAK pro GVE

3.
Zucht­schwei­ne

0,032 SAK pro GVE

4.
an­de­re Nutz­tie­re

0,027 SAK pro GVE

c.7
Zu­schlä­ge in al­len Zo­nen, mit Aus­nah­me des Söm­me­rungs­ge­biets, für:

1.
Hang­la­gen mit 18–35 % Nei­gung

0,016 SAK pro ha

2.
Hang­la­gen mit mehr als 35 % und bis 50 % Nei­gung

0,027 SAK pro ha

3.
Hang­la­gen mit mehr als 50 % Nei­gung

0,054 SAK pro ha

4.
den bio­lo­gi­schen Land­bau

Fak­to­ren nach Bst. a plus 20 %

5.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me

0,001 SAK pro Baum

3 Bei der Be­rech­nung der Zu­schlä­ge nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c Zif­fern 1–4 wer­den nur die für die je­wei­li­gen Di­rekt­zah­lun­gen be­rech­tig­ten Flä­chen be­rück­sich­tigt. Beim Zu­schlag für Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c Zif­fer 5 wer­den nur die Bäu­me be­rück­sich­tigt, für die Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I aus­ge­rich­tet wer­den.8

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4525).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3315).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3315).

BGE

137 II 182 (2C_450/2009) from 10. Februar 2011
Regeste: Landwirtschaftliches Gewerbe: Berücksichtigung verschiedener Faktoren zur Berechnung der Standardarbeitskraft; Art. 2, 7, 84 BGBB; Art. 2a VBB; Art. 3, 14, 27 LBV; Art. 70 LwG; Art. 14 Abs. 1-6 GSchG; Art. 26 GSchV; Art. 2 und 10 WaG. Bei der Beurteilung des Arbeitsaufwandes und auch der Frage, ob ein landwirtschaftliches Gewerbe vorliegt, ist auf durchschnittliche Bewirtschaftungsformen abzustellen (E. 3.1.3); die DZV (SR 910.13) bildet nicht den zu berücksichtigenden Massstab, da deren Vorgaben freiwillig sind (E. 3.2.3). Für die Standardarbeitskraft relevant sind die Nutzfläche und die Nutztiere. Anforderungen an die Nutzflächen stellt Art. 14 GSchG: massgebend ist eine ausgeglichene Düngerbilanz. Zu berücksichtigen ist dabei, dass in höheren Lagen ein tieferer Grenzwert für Düngergrossvieheinheiten/ha Nutzfläche gilt (E. 3.2.4.2). Nur effektiv zugepachtete Grundstücke können berücksichtigt werden (E. 3.3). Futterzukäufe sind entsprechend dem Produktemodell nicht ausgeschlossen. Korrektiv bildet die ausgeglichene Düngerbilanz (E. 3.5). Ist die Grösse der landwirtschaftlichen Nutzflächen aufgrund von Waldgrundstücken unklar, ist von Amtes wegen eine Waldfeststellung durchzuführen und das Verfahren des bäuerlichen Bodenrechts mit dem Waldfeststellungsverfahren materiell und formell zu koordinieren (E. 3.7).

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