Legge federale
sulla circolazione stradale
(LCStr)


Open article in different language:  DE  |  FR
Art. 16c71

Re­vo­ca del­la li­cen­za di con­dur­re do­po un’in­fra­zio­ne gra­ve

 

1 Com­met­te un’in­fra­zio­ne gra­ve chi:

a.
vio­lan­do gra­ve­men­te le nor­me del­la cir­co­la­zio­ne ca­gio­na un se­rio pe­ri­co­lo per la si­cu­rez­za al­trui o as­su­me il ri­schio di det­to pe­ri­co­lo;
b.72
gui­da un vei­co­lo a mo­to­re in sta­to di ebrie­tà con una con­cen­tra­zio­ne qua­li­fi­ca­ta di al­col nell’ali­to o nel san­gue (art. 55 cpv. 6);
c.
sot­to l’in­fluen­za di stu­pe­fa­cen­ti o me­di­ci­na­li o per al­tri mo­ti­vi non è ido­neo al­la gui­da e in que­sto sta­to con­du­ce un vei­co­lo a mo­to­re;
d.
in­ten­zio­nal­men­te si op­po­ne o si sot­trae al­la pro­va del san­gue, all’ana­li­si dell’ali­to o ad un al­tro esa­me pre­li­mi­na­re di­sci­pli­na­to dal Con­si­glio fe­de­ra­le, che è sta­to or­di­na­to o lo sa­rà ve­ro­si­mil­men­te, o a un esa­me sa­ni­ta­rio com­ple­ti­vo op­pu­re elu­de lo sco­po di ta­li prov­ve­di­men­ti;
e.
si è da­to al­la fu­ga do­po aver fe­ri­to o uc­ci­so una per­so­na;
f.
gui­da un vei­co­lo a mo­to­re no­no­stan­te la re­vo­ca del­la li­cen­za.

2 Do­po un’in­fra­zio­ne gra­ve la li­cen­za per al­lie­vo con­du­cen­te o la li­cen­za di con­dur­re è re­vo­ca­ta per:

a.
al­me­no tre me­si;
abis.73
al­me­no due an­ni se, vio­lan­do in­ten­zio­nal­men­te nor­me ele­men­ta­ri del­la cir­co­la­zio­ne, la per­so­na in­te­res­sa­ta ha ri­schia­to for­te­men­te di cau­sa­re un in­ci­den­te del­la cir­co­la­zio­ne con fe­ri­ti gra­vi o mor­ti, se­gna­ta­men­te at­tra­ver­so la gra­ve inos­ser­van­za di un li­mi­te di ve­lo­ci­tà ai sen­si dell’ar­ti­co­lo 90 ca­po­ver­so 4, l’ef­fet­tua­zio­ne di sor­pas­si te­me­ra­ri o la par­te­ci­pa­zio­ne a ga­re non au­to­riz­za­te con vei­co­li a mo­to­re; la du­ra­ta mi­ni­ma del­la re­vo­ca può es­se­re ri­dot­ta di al mas­si­mo 12 me­si se è pro­nun­cia­ta una pe­na in­fe­rio­re a un an­no (art. 90 cpv. 3bis o 3ter);
b.
al­me­no sei me­si, se nei cin­que an­ni pre­ce­den­ti la li­cen­za è sta­ta re­vo­ca­ta una vol­ta per un’in­fra­zio­ne me­dio gra­ve;
c.
al­me­no 12 me­si, se nei cin­que an­ni pre­ce­den­ti la li­cen­za è sta­ta re­vo­ca­ta una vol­ta per un’in­fra­zio­ne gra­ve o due vol­te a cau­sa di in­fra­zio­ni me­dio gra­vi;
d.
un tem­po in­de­ter­mi­na­to, ma al­me­no per due an­ni, se nei die­ci an­ni pre­ce­den­ti la li­cen­za è sta­ta re­vo­ca­ta due vol­te per in­fra­zio­ni gra­vi o tre vol­te per in­fra­zio­ni al­me­no me­dio gra­vi; si ri­nun­cia a que­sto prov­ve­di­men­to se du­ran­te al­me­no cin­que an­ni dal­la sca­den­za di una re­vo­ca del­la li­cen­za non so­no sta­te com­mes­se in­fra­zio­ni per cui è or­di­na­to un prov­ve­di­men­to am­mi­ni­stra­ti­vo;
e.74
de­fi­ni­ti­va­men­te, se nei cin­que an­ni pre­ce­den­ti la li­cen­za è sta­ta re­vo­ca­ta se­con­do la let­te­ra d o l’ar­ti­co­lo 16b ca­po­ver­so 2 let­te­ra e.

3 La re­vo­ca del­la li­cen­za per un’in­fra­zio­ne se­con­do il ca­po­ver­so 1 let­te­ra f su­ben­tra al­la du­ra­ta re­stan­te del­la re­vo­ca in cor­so.

4 Se, no­no­stan­te una re­vo­ca se­con­do l’ar­ti­co­lo 16d, la per­so­na in­te­res­sa­ta ha gui­da­to un vei­co­lo a mo­to­re, è de­ci­so un pe­rio­do di so­spen­sio­ne che cor­ri­spon­de al­la du­ra­ta mi­ni­ma di re­vo­ca pre­vi­sta per l’in­fra­zio­ne.

71 In­tro­dot­to dal n. I del­la LF del 14 dic. 2001, in vi­go­re dal 1° gen. 2005 (RU 20022767, 2004 2849; FF 1999 3837).

72 Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I del­la LF del 15 giu. 2012, in vi­go­re dal 1° ott. 2016 (RU 2012 6291, 2015 2583; FF 20107455).

73 In­tro­dot­ta dal n. I del­la LF del 15 giu. 2012 (RU 2012 6291; FF 20107455). Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I del­la LF del 17 mar. 2023, in vi­go­re dal 1° ott. 2023 (RU 2023 453; FF 2021 3026).

74 Ve­di an­che le di­sp. fin. del­la mod. del 14 dic. 2001 al­la fi­ne del pre­sen­te te­sto.

BGE

132 II 234 () from 13. März 2006
Regeste: Art. 16c SVG; Mindestdauer des Führerausweisentzugs nach schwerer Widerhandlung; Definition der schweren Widerhandlung bei Geschwindigkeitsüberschreitung. In den Anwendungsfällen von Art. 16c SVG ist es selbst bei Vorliegen besonderer Umstände nicht möglich, den Führerausweis für eine kürzere als die vom Gesetz vorgesehene Dauer zu entziehen (E. 2). Wie unter altem Recht stellt eine innerorts begangene Geschwindigkeitsüberschreitung von 25 km/h eine schwere Widerhandlung dar (E. 3).

133 II 331 () from 14. Juni 2007
Regeste: Entzug des schweizerischen Führerausweises wegen Verletzung von Verkehrsregeln im Ausland; gesetzliche Grundlage (Art. 164 und 182 BV; Art. 16 ff., 57 und 106 SVG; Art. 34 VZV; Europäisches Übereinkommen über die internationalen Wirkungen des Entzuges des Führerausweises für Motorfahrzeuge). Ein Warnungsentzug wegen Widerhandlungen gegen Strassenverkehrsvorschriften im Ausland ist mangels der hiefür erforderlichen gesetzlichen Grundlage unzulässig (Änderung der Rechtsprechung; E. 5-8). Er kann nicht auf das Territorialitätsprinzip und auch nicht auf das Auswirkungsprinzip gestützt werden (E. 6.1 und 6.2). Das formelle Gesetz (SVG) enthält weder nach seinem Wortlaut noch gemäss seinem Sinn und Zweck eine ausreichend klare Grundlage (E. 6.3 und 6.4). Es enthält insbesondere keine hinreichend deutlichen Anhaltspunkte für die Qualifizierung des Warnungsentzugs als eine um der Verkehrssicherheit willen angeordnete Massnahme mit präventivem und erzieherischem Charakter (E. 6.4.2). Art. 34 VZV (Art. 30 Abs. 4 aVZV) reicht aus verfassungsrechtlichen Gründen als Grundlage nicht aus (E. 7). Das Europäische Übereinkommen über die internationalen Wirkungen des Entzuges des Führerausweises für Motorfahrzeuge bildet keine hinreichende Grundlage für die Anordnung eines Warnungsentzugs wegen einer Auslandtat, die im Hoheitsgebiet einer Vertragspartei begangen wurde (E. 8). Hingegen kann ein Führerausweisentzug wegen fehlender Fahreignung (Sicherungsentzug) in Anbetracht seines sich aus dem formellen Gesetz (Art. 16d SVG) klar ergebenden Zwecks auch wegen Sachverhalten angeordnet werden, die sich im Ausland zutragen (E. 9.1). Entsprechendes gilt für den Entzug des Führerausweises wegen Wegfalls der gesetzlichen Voraussetzungen sowie wegen Missachtung von Beschränkungen und Auflagen (E. 9.2).

135 II 138 (1C_271/2008) from 8. Januar 2009
Regeste: Art. 16a Abs. 1 lit. a und Abs. 3, Art. 16b Abs. 1 lit. a und Abs. 2 lit. a SVG; Verstoss gegen das Strassenverkehrsgesetz, Abgrenzung der leichten von der mittelschweren Widerhandlung, Verwarnung, Führerausweisentzug. Die Annahme einer leichten Widerhandlung, bei der eine Verwarnung möglich ist, setzt voraus, dass der Lenker eine geringe Gefahr für die Sicherheit anderer hervorgerufen hat und ihn ein leichtes Verschulden trifft. Beide Elemente müssen kumulativ gegeben sein. Fall eines Lastwagenfahrers, der mangels genügender Aufmerksamkeit in einen vor ihm fahrenden Personenwagen geprallt ist. Leichte Widerhandlung verneint, da der Lastwagenfahrer keine geringe Gefahr geschaffen hat. Entzug des Führerausweises für die Dauer eines Monats (E. 2).

136 I 345 (1C_542/2009) from 10. September 2010
Regeste: Art. 8 Abs. 1 BV; Art. 15a Abs. 4 und Art. 16a Abs. 2 SVG; Art. 35a VZV; Annullation eines Führerausweises auf Probe. Rechtsnatur und gesetzlicher Zweck des Führerausweises auf Probe. Unter die nach Art. 15a Abs. 4 SVG relevanten Fälle von erneuten Widerhandlungen fallen auch leichte Fälle gemäss Art. 16a Abs. 2 SVG. Das Rechtsgleichheitsgebot wird dadurch nicht verletzt (E. 5 und 6).

136 II 447 (1C_271/2010) from 31. August 2010
Regeste: a Art. 16b Abs. 1 und Art. 16c Abs. 1 SVG; Überfahren der Sicherheitslinie und Schwere der Widerhandlung. Das Überfahren einer Sicherheitslinie stellt aus objektiver Sicht eine schwere Verkehrsregelverletzung dar. Im vorliegenden Fall überfuhr der Beschwerdeführer die Sicherheitslinie vorsätzlich, einzig weil es für ihn persönlich zweckmässig war. Seine Widerhandlung kann nicht als leicht bezeichnet werden, selbst wenn das Manöver keine konkrete Gefährdung bewirkte (E. 3).

141 II 220 (1C_492/2014) from 17. April 2015
Regeste: a Art. 16c Abs. 2 SVG; Kaskadensystem der Mindestentzugsdauern bei schweren Widerhandlungen. Die Mindestentzugsdauern nach einer schweren Widerhandlung verfolgen nicht nur einen warnenden, sondern auch einen sichernden Zweck (E. 3.2) und gelangen unabhängig von der Art des vorangegangenen Führerausweisentzugs zur Anwendung (E. 3.3).

141 II 256 (1C_538/2014) from 9. Juni 2015
Regeste: Art. 16cbis Abs. 2 SVG; Bemessung des schweizerischen Führerausweisentzugs nach einer Verkehrsregelverletzung im Ausland. Bei einem Ersttäter bildet die Dauer des im Ausland ausgesprochenen Fahrverbots die obere Grenze des Ermessensbereichs der schweizerischen Behörde. Diese hat die Belastung, welche das ausländische Fahrverbot für den Täter dargestellt hat, angemessen zu berücksichtigen. Die Dauer des schweizerischen Führerausweisentzugs ist so festzusetzen, dass sich unter Anrechnung dieser Belastung eine gesamthafte Sanktion ergibt, welche die Dauer des ausländischen Fahrverbots nicht übersteigt (E. 2).

143 II 699 (1C_136/2017) from 13. Dezember 2017
Regeste: Art. 15a, 16 Abs. 2, Art. 16a-16c SVG; Entzug eines zweiten Ausweises auf Probe, nachdem bereits einmal ein erster Ausweis auf Probe annulliert worden ist. Der Gesetzesbestimmung über den Ausweis auf Probe kommt eine gewisse selbständige Bedeutung zu. Gestützt darauf ist für die Frage des Entzugs als solchen lediglich auf die in der zweiten Probezeit begangenen Widerhandlungen abzustellen und nicht auch auf die Vorfälle der ersten Probezeit. Für die Frage der Entzugsdauer ist die Sonderregelung jedoch nicht abschliessend. Sie geht zwar der ordentlichen gesetzlichen Kaskadenfolge für Ausweisentzüge vor, nicht aber generell den übrigen Gesetzesbestimmungen zur Entzugsdauer von Führerausweisen. Das bedeutet insbesondere, dass die gesetzlichen Kriterien für die Festsetzung der Entzugsdauer mit Ausnahme der nicht massgeblichen Mindestentzugsdauern Anwendung finden. Dazu zählen auch die Widerhandlungen aus einer früheren Probezeit. Umsetzung dieser Grundsätze im zu beurteilenden Einzelfall (E. 2-4).

146 IV 88 (6B_614/2019) from 3. Dezember 2019
Regeste: Art. 91a Abs. 1 i.V.m. Art. 55 Abs. 1 und 2 SVG und Art. 10 Abs. 2 SKV; Verweigerung von Massnahmen zur Feststellung der Fahrunfähigkeit; Betäubungsmittelvortests; hinreichende Verdachtsmomente zur Durchführung; Beweiswert. Für die Durchführung von Vortests nach Art. 10 Abs. 2 SKV genügen geringe Anzeichen einer durch Betäubungs- oder Arzneimittel beeinträchtigten Fahrfähigkeit; eines hinreichenden Tatverdachts, wie er zur Anordnung strafprozessualer Zwangsmassnahmen nach Art. 197 Abs. 1 lit. b StPO erforderlich ist, bedarf es nicht (E. 1.4.2). Art. 91a SVG ist ein Erfolgsdelikt. Der Tatbestand ist erfüllt, wenn die zuverlässige Ermittlung der Fahrunfähigkeit mittels der im Gesetz vorgesehenen Untersuchungsmethoden durch aktiven oder passiven Widerstand verunmöglicht wird, d.h. definitiv nicht mehr möglich ist. Die Verweigerung von Betäubungsmittelvortests genügt hierzu nicht, da diesen lediglich eine Indikatorfunktion zukommt und sie nicht geeignet sind, den relevanten medizinischen Zustand der betroffenen Person zum Abnahme- bzw. Fahrzeitpunkt exakt festzustellen (E. 1.6.2 und 1.6.3).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden