Legge federale
sulla lotta contro le malattie trasmissibili
dell’essere umano
(Legge sulle epidemie, LEp)


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Art. 22 Vaccinazioni obbligatorie

Se esi­ste un pe­ri­co­lo con­si­de­re­vo­le, i Can­to­ni pos­so­no di­chia­ra­re ob­bli­ga­to­rie le vac­ci­na­zio­ni di grup­pi di po­po­la­zio­ne a ri­schio, di per­so­ne par­ti­co­lar­men­te espo­ste e di per­so­ne che eser­ci­ta­no de­ter­mi­na­te at­ti­vi­tà.

BGE

149 I 191 (2C_810/2021) from 31. März 2023
Regeste: Art. 8 EMRK; Art. 10 Abs. 2 und Art. 36 BV; Art. 40 EpG; abstrakte Normenkontrolle von Art. 2 der Verordnung vom 14. September 2021 über die Covid-19-Zertifikatspflicht für den Studienbetrieb an Hochschulen des Kantons Freiburg. Rechtslage betreffend das COVID-19-Zertifikat im Zeitpunkt der Beschwerdeerhebung (E. 4). Das Erfordernis, ein gültiges COVID-19-Zertifikat vorzulegen, um an Präsenzveranstaltungen in Lehre und Forschung teilzunehmen, implizierte eine Impfung oder regelmässige Speichel- oder Nasen-Rachen-Tests und griff daher in die persönliche Freiheit der Studierenden ein. Die in der angefochtenen Verordnung vorgesehene Alternative des Fernunterrichts beseitigte diesen Eingriff nicht, da Online- und Präsenzunterricht nicht gleichwertig sind (E. 5). Der Eingriff beruhte auf einer hinreichenden Rechtsgrundlage und verfolgte ein öffentliches Interesse (E. 6). Die Pflicht zur Vorlage eines COVID-19-Zertifikats ohne Regelung der Übernahme der Testkosten, selbst für Studierende in prekärer finanzieller Lage, war mit dem Verhältnismässigkeitsprinzip nicht vereinbar (E. 7).

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