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Verordnung
über elektrische Leitungen
(Leitungsverordnung, LeV)

vom 30. März 1994 (Stand am 1. Juli 2021)

Art. 38 Abstand von Hochspannungsfreileitungen zu Gebäuden

1 Für Hoch­span­nungs­frei­lei­tun­gen gel­ten die Ge­bäu­deab­stän­de nach An­hang 8.

2 Der Ho­ri­zon­tal­ab­stand von Hoch­span­nungs­lei­tern und ih­ren Trag­wer­ken zu Ge­bäu­den muss min­des­tens 5 m be­tra­gen und der Di­rektab­stand zwi­schen Lei­tern und den nächst­lie­gen­den Ge­bäu­de­tei­len bei Wind­aus­len­kung min­des­tens 2,50 m plus 0,01 m pro kV Nenn­span­nung.

3 Über­ragt das Ge­bäu­de den un­ters­ten Lei­ter, so er­höht sich der Ho­ri­zon­tal­ab­stand von 5 m um die Über­ra­gung des den Lei­tern nächst­lie­gen­den Ge­bäu­de­teils. Bei ei­ner Dach­nei­gung von über 45 wird die Über­ra­gung nach An­hang 8 Fi­gur 2 be­rech­net. Ein Ho­ri­zon­tal­ab­stand von ins­ge­samt 20 m ge­nügt in je­dem Fall.

4 Über­ragt die Hoch­span­nungs­frei­lei­tung das Ge­bäu­de, darf der Ho­ri­zon­tal­ab­stand aus­nahms­wei­se un­ter­schrit­ten wer­den. Die Kon­troll­stel­le ent­schei­det über:

a.
die Zu­läs­sig­keit der Un­ter­schrei­tung;
b.
die Di­rektab­stän­de auf­grund der Brand­be­las­tung und der Brandri­si­ken der Ge­bäu­de;
c.
die zu tref­fen­den Schutz­mass­nah­men.

5 Im Lei­tungs­be­reich dür­fen sich kei­ne Ge­bäu­de, Fest­hüt­ten, Zel­te oder ähn­li­che Ein­rich­tun­gen mit gros­sen Men­schen­an­samm­lun­gen, gros­sem Brandri­si­ko oder ex­plo­si­blen Stof­fen be­fin­den. Die Kon­troll­stel­le kann Aus­nah­men be­wil­li­gen und Schutz­mass­nah­men vor­schrei­ben.

6 Hoch­span­nungs­frei­lei­tun­gen dür­fen nur an Ge­bäu­den an­ge­bracht oder ab­ge­spannt wer­den, die aus­sch­liess­lich dem Be­trieb elek­tri­scher An­la­gen die­nen.