Legge federale concernente l’imposta sul valore aggiunto

del 12 giugno 2009 (Stato 1° gennaio 2020)


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Art. 88 Rimborso al contribuente

1Se dal ren­di­con­to d’im­po­sta ri­sul­ta un’ec­ce­den­za a fa­vo­re del con­tri­buen­te, que­st’ul­ti­ma gli vie­ne ver­sa­ta.

2So­no fat­ti sal­vi:

a.
la com­pen­sa­zio­ne dell’ec­ce­den­za con de­bi­ti d’im­po­sta sull’im­por­ta­zio­ne, an­che se non so­no an­co­ra sca­du­ti;
b.
l’im­pie­go dell’ec­ce­den­za a ga­ran­zia dell’im­po­sta se­con­do l’ar­ti­co­lo 94 ca­po­ver­so 1;
c.
l’im­pie­go dell’ec­ce­den­za per la com­pen­sa­zio­ne di cre­di­ti tra ser­vi­zi fe­de­ra­li.

3Il con­tri­buen­te può chie­de­re la re­sti­tu­zio­ne di im­po­ste pa­ga­te ma non do­vu­te, pur­ché il cre­di­to fi­sca­le non sia pas­sa­to in giu­di­ca­to.1

4Se il ver­sa­men­to dell’ec­ce­den­za se­con­do il ca­po­ver­so 1 o la re­sti­tu­zio­ne se­con­do il ca­po­ver­so 3 so­no ef­fet­tua­ti ol­tre il 60° gior­no dal­la ri­ce­zio­ne del ren­di­con­to o del­la ri­chie­sta scrit­ta di re­sti­tu­zio­ne pres­so l’AFC, è cor­ri­spo­sto un in­te­res­se ri­mu­ne­ra­to­rio a con­ta­re dal 61° gior­no si­no a quel­lo del ver­sa­men­to o del­la re­sti­tu­zio­ne.


1 Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I del­la L del 30 set. 2016, in vi­go­re dal 1° gen. 2018 (RU 2017 3575; FF 2015 2161).

BGE

134 IV 328 (6B_686/2008) from 16. Oktober 2008
Regeste: Verjährung von Zoll- und Mehrwertsteuerdelikten; Ruhen der Verjährung bei Verwaltungsstrafverfahren gegen mehrere Täter; Art. 2, 11, 62, 63 und 69 VStrR, Art. 129 ZG, Art. 88 Abs. 1 MWSTG, Art. 97 Abs. 1 lit. c und Art. 333 Abs. 6 StGB. Unter einem erstinstanzlichen Urteil, nach welchem eine Verjährung nicht mehr eintreten kann, sind verurteilende, nicht aber freisprechende Erkenntnisse zu verstehen (E. 2.1). Führt die Regelung von Art. 333 Abs. 6 StGB im Nebenstrafrecht dazu, dass für Übertretungen eine längere Verjährungsfrist als für Vergehen desselben Gesetzes gelten würde, reduziert sich die für die Übertretungen geltende Verjährungsfrist entsprechend (E. 2.1). Bei Verwaltungsstrafverfahren gegen mehrere Beteiligte, die gleiche oder sich überschneidende Sachverhalte betreffen, ruht während eines von einem der Beteiligten angehobenen Rechtsmittelverfahrens gegen die Festsetzung der Leistungspflicht die strafrechtliche Verjährungsfrist gegenüber allen Mitbeteiligten (E. 2.2 und 3).

144 I 340 (2C_287/2018) from 21. September 2018
Regeste: Art. 56 VwVG; Art. 98 BGG; Art. 86 Abs. 2-5 MWSTG; Art. 6 Ziff. 1, 8 Ziff. 1, 13 und 14 EMRK. Es ist mit der EMRK vereinbar, dass über den einspracheweise festgesetzten provisorisch geschuldeten Mehrwertsteuerbetrag keine verwaltungsunabhängige Instanz entscheiden kann. Unterscheidung zwischen definitiver Steuerforderung und bloss provisorisch geschuldetem Steuerbetrag. Dieser wird gemäss Art. 86 Abs. 2 MWSTG in einem präliminaren Verfahren sui generis erhoben und stellt eine vorsorgliche Massnahme dar. Der Einspracheentscheid der ESTV hierüber unterliegt grundsätzlich keinem Rechtsmittel (E. 2.2). Abgaberechtliche Verpflichtungen sind, vorbehältlich des Steuerstrafrechts, von Art. 6 EMRK ausgenommen. Folglich gilt auch deren Vollstreckung nicht als zivilrechtlicher Anspruch im Sinne von Art. 6 Ziff. 1 EMRK, sodass kein konventionsrechtliches Recht auf Zugang zu einem Gericht besteht. Dies trifft auch auf Art. 86 Abs. 2 MWSTG zu, zumal es sich dabei um eine (die Hauptsache nicht präjudizierende) vorsorgliche Massnahme handelt (E. 3.3). Akzessorische Natur des Anspruchs auf wirksame Beschwerde (Art. 13 EMRK; E. 3.4) und des Diskriminierungsverbots (Art. 14 i.V.m. Art. 8 Ziff. 1 EMRK). Mangels hinreichender Rügen keine Prüfung von Art. 86 MWSTG unter diesen Gesichtspunkten (E. 3.5).

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