Bundesgesetz
über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände
(Lebensmittelgesetz, LMG)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 7 Lebensmittelsicherheit

1 Es dür­fen nur si­che­re Le­bens­mit­tel in Ver­kehr ge­bracht wer­den.

2 Le­bens­mit­tel gel­ten als nicht si­cher, wenn da­von aus­zu­ge­hen ist, dass sie:

a.
ge­sund­heits­schäd­lich sind; oder
b.
für den Ver­zehr durch den Men­schen un­ge­eig­net sind.

3 Bei der Ent­schei­dung, ob ein Le­bens­mit­tel si­cher ist, sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die nor­ma­len Be­din­gun­gen sei­ner Ver­wen­dung auf al­len Pro­duk­ti­ons-, Ver­ar­bei­tungs- und Ver­triebs­stu­fen;
b.
die nor­ma­len Be­din­gun­gen sei­ner Ver­wen­dung durch die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten; so­wie
c.
die den Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ver­mit­tel­ten oder sonst wie all­ge­mein zu­gäng­li­chen In­for­ma­tio­nen über die Ver­mei­dung be­stimm­ter, die Ge­sund­heit be­ein­träch­ti­gen­der Wir­kun­gen ei­nes be­stimm­ten Le­bens­mit­tels oder ei­ner be­stimm­ten Le­bens­mit­tel­ka­te­go­rie.

4 Der Bun­des­rat legt die An­for­de­run­gen an die Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln fest.

5 Er kann ei­ne Be­wil­li­gungs- oder ei­ne Mel­de­pflicht ein­füh­ren für:

a.
neu­ar­ti­ge Le­bens­mit­tel;
b.
Le­bens­mit­tel, die für Men­schen be­stimmt sind, wel­che aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den be­son­de­re Er­näh­rungs­be­dürf­nis­se ha­ben;
c.
Le­bens­mit­tel, die mit ei­nem Hin­weis auf be­son­de­re er­näh­rungs­phy­sio­lo­gi­sche oder an­de­re phy­sio­lo­gi­sche Wir­kun­gen an­ge­prie­sen wer­den;
d.
Le­bens­mit­tel, die von Tie­ren stam­men, de­nen in kli­ni­schen Ver­su­chen Arz­nei­mit­tel ver­ab­reicht wur­den, die nicht zu­ge­las­sen sind.

6 Er kann wei­te­re Be­wil­li­gungs- oder Mel­de­pflich­ten ein­füh­ren, wenn sich die Schweiz durch einen völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ver­pflich­tet hat, tech­ni­sche Vor­schrif­ten an­zu­wen­den, die sol­che Pflich­ten vor­se­hen.

BGE

92 I 162 () from 1. April 1966
Regeste: Gebühren für die Untersuchung des in eine Gemeinde eingeführten Fleisches (Nachfleischschau). 1. Zulässigkeit der verwaltungsrechtlichen Klage nach Art. 111 lit. a OG (Erw. 1-3). 2. Begriff des Bundesrechts im Sinne dieser Bestimmung (Erw. 4). 3. Ist nach dem Bundesgesetz betreffend den Verkehr mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen die Lebensmittelkontrolle in der Regel unentgeltlich? Frage offen gelassen (Erw. 5). 4. Nach Art. 8 Abs. 1 dieses Gesetzes dürfen für die Nachfleischschau jedenfalls in Gemeinden, in denen sie ähnlich wie die ordentliche Fleischschau (Untersuchung der Schlachttiere) durchgeführt wird, Gebühren erhoben werden. Das Bundesrecht (Art. 100 Abs. 2 eidg. Fleischschauverordnung) beschränkt nur die Höhe dieser Gebühren (Erw. 6, 7).

99 IA 697 () from 7. November 1973
Regeste: Art. 4 BV und Art. 62 KV/SO (Gewaltentrennung). Rechtsnatur der solothurnischen Fleischschaugebühr (Erw. 2). Frage der gesetzlichen Grundlage (Erw. 3; teilweise Änderung der Rechtsprechung).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden