Legge federale
sugli stranieri e la loro integrazione
(LStrI)1

del 16 dicembre 2005 (Stato 2 ottobre 2021)

1 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 16 dic. 2016 (Integrazione), in vigore dal 1° gen. 2019 (RU 2017 6521, 2018 3171; FF 2013 2045, 2016 2471).


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Art. 90 Obbligo di collaborare

Lo stra­nie­ro e i ter­zi che par­te­ci­pa­no a una pro­ce­du­ra se­con­do la pre­sen­te leg­ge so­no te­nu­ti a col­la­bo­ra­re all’ac­cer­ta­men­to dei fat­ti de­ter­mi­nan­ti per l’ap­pli­ca­zio­ne del­la pre­sen­te leg­ge. In par­ti­co­la­re de­vo­no:

a.
for­ni­re in­di­ca­zio­ni cor­ret­te ed esau­sti­ve su­gli ele­men­ti es­sen­zia­li per la re­go­la­men­ta­zio­ne del sog­gior­no;
b.
for­ni­re sen­za in­du­gio i mez­zi di pro­va ne­ces­sa­ri o ado­pe­rar­si per pre­sen­tar­li en­tro un con­gruo ter­mi­ne;
c.
pro­cu­rar­si do­cu­men­ti di le­git­ti­ma­zio­ne (art. 89) o col­la­bo­ra­re a tal fi­ne con le au­to­ri­tà.

BGE

147 II 49 (2C_408/2020) from 21. Juli 2020
Regeste: Art. 5 Ziff. 1 lit. f EMRK; Art. 78 Abs. 6 lit. a AIG; Art. 99 Abs. 1 und Art. 105 Abs. 1 BGG; Zulässigkeit der Durchsetzungshaft; Unmöglichkeit der freiwilligen Ausreise wegen coronabedingter Reisebeschränkungen (Mali). An der Beurteilung der EMRK-Konformität einer ausländerrechtlichen Administrativhaft besteht ein aktuelles Interesse, auch wenn inzwischen ein neuer Haftverlängerungsentscheid ergangen ist (E. 1). Haben sich die Umstände seit dem angefochtenen Entscheid derart verändert, dass der Haftrichter auf ein Haftentlassungsgesuch ausserhalb der Sperrfristen eintreten müsste, kann das Bundesgericht trotz des Novenverbots neue Entwicklungen zu Gunsten des Inhaftierten in seinem Verfahren berücksichtigen (E. 3.3). Scheitert die Möglichkeit einer freiwilligen Ausreise der sich in Durchsetzungshaft befindlichen ausländischen Person nicht (allein) an ihrem Verhalten, sondern an einem objektiven, in seiner Dauer zeitlich (noch) nicht absehbaren technischen Hindernis, verletzt eine Fortsetzung der Durchsetzungshaft das Übermassverbot. Weil coronabedingt keine Flüge stattfinden, beziehungsweise Ein- oder Ausreisesperren bestehen, kann der Betroffene weder freiwillig nach Mali reisen, noch können die Behörden ihn zwangsweise dorthin verbringen. Die Haftprüfung kann in diesem Fall nicht in dem Sinn "zweistufig" erfolgen, dass die ausländische Person erst mit den Behörden zusammenarbeiten muss, bevor geprüft wird, ob eine freiwillige Ausreise überhaupt möglich ist (E. 4 und 5).

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