Lärmschutz-Verordnung
(LSV)


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Art. 45 Zuständigkeiten von Bund und Kantonen 4445

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung, so­weit die­se den Voll­zug nicht dem Bund über­trägt.

2 Wen­den Bun­des­be­hör­den an­de­re Bun­des­ge­set­ze oder völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen oder Be­schlüs­se an, die Ge­gen­stän­de die­ser Ver­ord­nung be­tref­fen, so voll­zie­hen sie da­bei auch die­se Ver­ord­nung. Für die Mit­wir­kung des BA­FU so­wie der Kan­to­ne gilt Ar­ti­kel 41 Ab­sät­ze 2 und 4 des Ge­set­zes; ge­setz­li­che Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

3 Für den Voll­zug der Vor­schrif­ten über Emis­si­ons­be­gren­zun­gen (Art. 4, 7–9 und 12), Sa­nie­run­gen (Art. 13, 14, 16–18 und 20) so­wie über die Er­mitt­lung und Be­ur­tei­lung von Lärm­im­mis­sio­nen (Art. 36, 37, 37a und 40) sorgt:

a.
bei Ei­sen­bahn­an­la­gen:
1.
das UVEK, so­weit die Vor­schrif­ten Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te nach dem An­hang zum Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 195746 be­tref­fen und im Rah­men ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens voll­zo­gen wer­den,
2.
in den an­de­ren Fäl­len das Bun­des­amt für Ver­kehr;
b.
bei zi­vi­len Flug­plät­zen:
1.
das UVEK, so­weit die Vor­schrif­ten Bau­ten und An­la­gen nach Ar­ti­kel 37 des Luft­fahrt­ge­set­zes vom 21. De­zem­ber 194847 be­tref­fen, die dem Be­trieb ei­nes Flug­ha­fens die­nen und im Rah­men ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens voll­zo­gen wer­den,
2.
in den an­de­ren Fäl­len das Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt;
c.
bei Na­tio­nal­stras­sen:
1.
das UVEK, so­weit die Vor­schrif­ten im Rah­men ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens voll­zo­gen wer­den,
2.
in den an­de­ren Fäl­len das Bun­des­amt für Stras­sen;
d.
bei An­la­gen der Lan­des­ver­tei­di­gung: das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport;
e.
bei elek­tri­schen An­la­gen:
1.
das Bun­des­amt für Ener­gie in den Fäl­len, in de­nen das Eid­ge­nös­si­sche Stark­stro­m­in­spek­to­rat (ES­TI) nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 Buch­sta­be b des Elek­tri­zi­täts­ge­set­zes vom 24. Ju­ni 190248 Ein­spra­chen nicht er­le­di­gen oder Dif­fe­ren­zen mit den be­tei­lig­ten Bun­des­be­hör­den nicht aus­räu­men konn­te,
2.
in den an­de­ren Fäl­len das ES­TI;
f.
bei Seil­bahn­an­la­gen nach Ar­ti­kel 2 des Seil­bahn­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200649: das Bun­des­amt für Ver­kehr.50

4 Sind für das An­ord­nen von Emis­si­ons­be­gren­zun­gen und Sa­nie­run­gen Bun­des­be­hör­den, für das An­ord­nen von Schall­schutz­mass­nah­men je­doch kan­to­na­le Be­hör­den zu­stän­dig, so stim­men bei­de Be­hör­den die Mass­nah­men auf­ein­an­der ab.

5 Bei Na­tio­nal­stras­sen sorgt das UVEK auch für den Voll­zug der Vor­schrif­ten über Schall­schutz­mass­nah­men (Art. 10 und 15). Da­bei ko­or­di­niert es den Voll­zug der Vor­schrif­ten mit den Schall­schutz­mass­nah­men, die von den Kan­to­nen an­ge­ord­net wer­den.51

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 14 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

45 Ein­ge­fügt ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 9 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

46 SR 742.101

47 SR 748.0

48 SR 734.0

49 SR 743.01

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3223).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3223).

BGE

115 IA 42 () from 1. Februar 1989
Regeste: Gemeindeautonomie im Bereich des Schutzes vor Lärmimmissionen. Die Freiburger Gemeinden geniessen im Lärmschutzbereich insofern eine gewisse Autonomie, als die kant. Gesetze über die Raumplanung und Bauten sowie über die Strassen ihnen bestimmte Kompetenzen einräumen. Sie dürfen einen allgemeinverbindlichen Beschluss des Regierungsrates, der gestützt auf die Lärmschutzverordnung des Bundes erging, anfechten und geltend machen, dieser verletze sie in willkürlicher und rechtsungleicher Weise in ihrer Autonomie (E. 3). Das kantonale Recht verlangt grundsätzlich eine gesetzliche Grundlage im formellen Sinn für eine Aufgabendelegation an die Gemeinden; im konkreten Fall genügt indes die Form, in der der Erlass erging: handelt es sich doch um Ausführungsaufgaben, die, vom eidgenössischen Recht vorgeschrieben, eng mit Aufgaben verbunden sind, mit denen die Gemeinden bereits aufgrund des kantonalen Raumplanungs- und Bautengesetzes und des Strassengesetzes betraut sind (E. 4). Der angefochtene Beschluss entspricht einem übergeordneten öffentlichen Interesse, das im Verhältnis zu jenem der Gemeinden an der Wahrung ihrer Autonomie überwiegt (E. 5a-c). Hingegen verletzt Art. 5 Abs. 2 Satz 2 die Gemeindeautonomie insofern, als er sich in willkürlicher und rechtsungleicher Weise von dem in Art. 51 Abs. 3 des Strassengesetzes festgelegten Verteilungsschlüssel für Kosten kantonaler Strassen entfernt (E. 5d).

133 II 181 () from 18. Mai 2007
Regeste: a Art. 103 lit. a und c OG, Art. 130 Abs. 2 MG, Art. 57 USG; Legitimation zur Verwaltungsgerichtsbeschwerde im Plangenehmigungs- und Lärmsanierungsverfahren betreffend Schiessanlagen. Fehlende formelle Beschwer des Kantonalschützenvereins (E. 3.2.1). Beschwerdeberechtigung der Anwohner (E. 3.2.2) und der Standortgemeinde (E. 3.2.3).

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