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Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen

Originaltext

Art. 23

1. Ha­ben die Par­tei­en, von de­nen min­des­tens ei­ne ih­ren Wohn­sitz im Ho­heits­ge­biet ei­nes durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­tes hat, ver­ein­bart, dass ein Ge­richt oder die Ge­rich­te ei­nes durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­tes über ei­ne be­reits ent­stan­de­ne Rechtss­trei­tig­keit oder über ei­ne künf­ti­ge aus ei­nem be­stimm­ten Rechts­ver­hält­nis ent­sprin­gen­de Rechtss­trei­tig­keit ent­schei­den sol­len, so sind die­ses Ge­richt oder die Ge­rich­te die­ses Staa­tes zu­stän­dig. Die­ses Ge­richt oder die Ge­rich­te die­ses Staa­tes sind aus­sch­liess­lich zu­stän­dig, so­fern die Par­tei­en nichts an­de­res ver­ein­bart ha­ben. Ei­ne sol­che Ge­richts­stands­ver­ein­ba­rung muss ge­schlos­sen wer­den:

a)
schrift­lich oder münd­lich mit schrift­li­cher Be­stä­ti­gung; oder
b)
in ei­ner Form, wel­che den Ge­pflo­gen­hei­ten ent­spricht, die zwi­schen den Par­tei­en ent­stan­den sind; oder
c)
im in­ter­na­tio­na­len Han­del in ei­ner Form, die ei­nem Han­dels­brauch ent­spricht, den die Par­tei­en kann­ten oder ken­nen muss­ten und den Par­tei­en von Ver­trä­gen die­ser Art in dem be­tref­fen­den Ge­schäfts­zweig all­ge­mein ken­nen und re­gel­mäs­sig be­ach­ten.

2. Elek­tro­ni­sche Über­mitt­lun­gen, die ei­ne dau­er­haf­te Auf­zeich­nung der Ver­ein­ba­rung er­mög­li­chen, sind der Schrift­form gleich­ge­stellt.

3. Wenn ei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung von Par­tei­en ge­schlos­sen wur­de, die bei­de ih­ren Wohn­sitz nicht im Ho­heits­ge­biet ei­nes durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­tes ha­ben, so kön­nen die Ge­rich­te der an­de­ren durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­ten nicht ent­schei­den, es sei denn, das ver­ein­bar­te Ge­richt oder die ver­ein­bar­ten Ge­rich­te ha­ben sich rechts­kräf­tig für un­zu­stän­dig er­klärt.

4. Ist in schrift­lich nie­der­ge­leg­ten trust-Be­din­gun­gen be­stimmt, dass über Kla­gen ge­gen einen Be­grün­der, trus­tee oder Be­güns­tig­ten ei­nes trust ein Ge­richt oder die Ge­rich­te ei­nes durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­tes ent­schei­den sol­len, so ist die­ses Ge­richt oder sind die­se Ge­rich­te aus­sch­liess­lich zu­stän­dig, wenn es sich um Be­zie­hun­gen zwi­schen die­sen Per­so­nen oder ih­re Rech­te oder Pflich­ten im Rah­men des trust han­delt.

5. Ge­richts­stands­ver­ein­ba­run­gen und ent­spre­chen­de Be­stim­mun­gen in trust-Be­din­gun­gen ha­ben kei­ne recht­li­che Wir­kung, wenn sie den Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 13, 17 und 21 zu­wi­der­lau­fen oder wenn die Ge­rich­te, de­ren Zu­stän­dig­keit ab­be­dun­gen wird, auf­grund des Ar­ti­kels 22 aus­sch­liess­lich zu­stän­dig sind.