Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen

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Art. 67

1. Die­ses Über­ein­kom­men lässt Über­ein­künf­te un­be­rührt, de­nen die Ver­trags­par­tei­en und/oder die durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­ten an­ge­hö­ren und die für be­son­de­re Rechts­ge­bie­te die ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit, die An­er­ken­nung oder die Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen re­geln. Un­be­scha­det der Ver­pflich­tun­gen aus an­de­ren Über­ein­künf­ten, de­nen man­che Ver­trags­par­tei­en an­ge­hö­ren, schliesst die­ses Über­ein­kom­men nicht aus, dass die Ver­trags­par­tei­en sol­che Über­ein­künf­te schlies­sen.

2. Die­ses Über­ein­kom­men schliesst nicht aus, dass ein Ge­richt ei­nes durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­tes, der Ver­trags­par­tei ei­ner Über­ein­kunft über ein be­son­de­res Rechts­ge­biet ist, sei­ne Zu­stän­dig­keit auf ei­ne sol­che Über­ein­kunft stützt, und zwar auch dann, wenn der Be­klag­te sei­nen Wohn­sitz in ei­nem an­de­ren durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staat hat, der nicht Ver­trags­par­tei der be­tref­fen­den Über­ein­kunft ist. In je­dem Fall wen­det die­ses Ge­richt Ar­ti­kel 26 die­ses Über­ein­kom­mens an.

3. Ent­schei­dun­gen, die in ei­nem durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staat von ei­nem Ge­richt er­las­sen wor­den sind, das sei­ne Zu­stän­dig­keit auf ei­ne Über­ein­kunft über ein be­son­de­res Rechts­ge­biet ge­stützt hat, wer­den in den an­de­ren durch die­ses Über­ein­kom­men ge­bun­de­nen Staa­ten nach Ti­tel III die­ses Über­ein­kom­mens an­er­kannt und voll­streckt.

4. Ne­ben den in Ti­tel III vor­ge­se­he­nen Grün­den kann die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung ver­sagt wer­den, wenn der er­such­te Staat nicht durch die Über­ein­kunft über ein be­son­de­res Rechts­ge­biet ge­bun­den ist und die Per­son, ge­gen die die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung gel­tend ge­macht wird, ih­ren Wohn­sitz in die­sem Staat hat oder wenn der er­such­te Staat ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft ist und die Über­ein­kunft von der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft ge­schlos­sen wer­den müss­te, in ei­nem ih­rer Mit­glied­staa­ten, es sei denn, die Ent­schei­dung kann an­der­wei­tig nach dem Recht des er­such­ten Staa­tes an­er­kannt oder voll­streckt wer­den.

5. Sind der Ur­sprungs­staat und der er­such­te Staat Ver­trags­par­tei­en ei­ner Über­ein­kunft über ein be­son­de­res Rechts­ge­biet, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen re­gelt, so gel­ten die­se Vor­aus­set­zun­gen. In je­dem Fall kön­nen die Be­stim­mun­gen die­ses Über­ein­kom­mens über das Ver­fah­ren zur An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen an­ge­wandt wer­den.

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