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Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen

Originaltext

Art. 72

1. Je­der in Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ge­nann­te Staat, der die­sem Über­ein­kom­men bei­tre­ten will:

a)
teilt die zur An­wen­dung die­ses Über­ein­kom­mens er­for­der­li­chen An­ga­ben mit;
b)
kann Er­klä­run­gen nach Mass­ga­be der Ar­ti­kel I und III des Pro­to­kolls 1 ab­ge­ben;
c)
er­teilt dem Ver­wah­rer Aus­künf­te ins­be­son­de­re über:
1)
sein Jus­tiz­sys­tem mit An­ga­ben zur Er­nen­nung der Rich­ter und zu de­ren Un­ab­hän­gig­keit,
2)
sein in­ner­staat­li­ches Zi­vil­pro­zess- und Voll­stre­ckungs­recht,
3)
sein In­ter­na­tio­na­les Zi­vil­pro­zess­recht.

2. Der Ver­wah­rer über­mit­telt den an­de­ren Ver­trags­par­tei­en die An­ga­ben, die ihm nach Ab­satz 1 mit­ge­teilt wor­den sind, be­vor er den be­tref­fen­den Staat ge­mä­ss Ab­satz 3 zum Bei­tritt ein­lädt.

3. Un­be­scha­det des Ab­sat­zes 4 lädt der Ver­wah­rer den be­tref­fen­den Staat nur dann zum Bei­tritt ein, wenn die Zu­stim­mung al­ler Ver­trags­par­tei­en vor­liegt. Die Ver­trags­par­tei­en sind be­strebt, ih­re Zu­stim­mung spä­tes­tens in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der Auf­for­de­rung durch den Ver­wah­rer zu er­tei­len.

4. Für den bei­tre­ten­den Staat tritt die­ses Über­ein­kom­men nur im Ver­hält­nis zu den Ver­trags­par­tei­en in Kraft, die vor dem ers­ten Tag des drit­ten Mo­nats, der auf die Hin­ter­le­gung der Bei­tritts­ur­kun­de folgt, kei­ne Ein­wän­de ge­gen den Bei­tritt er­ho­ben ha­ben.