Bundesgesetz
über die Armee und die Militärverwaltung
(Militärgesetz, MG)

vom 3. Februar 1995 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 83 Ordnungsdienst

1 Trup­pen kön­nen für den Ord­nungs­dienst ein­ge­setzt wer­den, wenn die Mit­tel der zi­vi­len Be­hör­den zur Ab­wehr schwer­wie­gen­der Be­dro­hun­gen der in­ne­ren Si­cher­heit nicht mehr aus­rei­chen.

2 Der Ord­nungs­dienst wird von der Bun­des­ver­samm­lung oder in dring­li­chen Fäl­len vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 77 Ab­satz 3 an­ge­ord­net.156

3 Die zi­vi­le Be­hör­de be­stimmt den Auf­trag für den Ein­satz nach Rück­spra­che mit dem VBS oder dem Ober­be­fehls­ha­ber der Ar­mee.157

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5 Die Kan­to­ne kön­nen be­an­tra­gen, dass der Bund Trup­pen zum Ord­nungs­dienst auf­bie­tet.

6 Im Lan­des­ver­tei­di­gungs­dienst sorgt der Bund für die Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit, so­weit da­für Trup­pen ein­ge­setzt wer­den müs­sen. Der Bun­des­rat er­teilt dem Ober­be­fehls­ha­ber der Ar­mee die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen.

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

158 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

BGE

125 I 227 () from 21. April 1999
Regeste: Art. 85 lit. a OG; Zulässigkeit der kantonalen Initiative»Genève, République de Paix». Einheit der Materie (E. 3). Vereinbarkeit der Initiative mit dem übergeordneten Recht; grundsätzliche Erwägungen; Tragweite eines allgemeinen Vorbehaltes zugunsten des eidgenössischen Rechts (E. 4). Bei restriktiver Auslegung verstösst die Intitiativbestimmung, welche eine Intervention des Kantons bei «internationalen Institutionen» vorsieht, nicht gegen die aussenpolitischen Kompetenzen des Bundes (E. 5). Dass sich der Kanton für die Senkung des Militärbudgets einsetzen solle (E. 6), für die Rückwidmung von militärischem Gelände zu zivilen Zwecken (E. 7), für die Verlagerung von wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem militärischen auf den zivilen Sektor (E. 8) sowie für die Aufnahme von Gewaltopfern (E. 9), erscheint bundesrechtskonform. Zulässig ist auch die Förderung des Zivildienstes im Rahmen einer objektiven Informationspolitik und durch Einrichtung einer angemessenen Infrastruktur (E. 10). Unzulässig wäre hingegen ein Verzicht des Kantons auf jeglichen Einsatz von Truppen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung auf dem kantonalen Territorium (E. 11) oder zur Gewährleistung der Sicherheit von internationalen Konferenzen (Assistenzdienst; E. 12).

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