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Bundesgesetz über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben

vom 28. August 1992 (Stand am 1. April 2019)

Art. 55 Leistungsklage

1Wer in sei­nem Recht an der Mar­ke oder an ei­ner Her­kunfts­an­ga­be ver­letzt oder ge­fähr­det wird, kann vom Rich­ter ver­lan­gen:

a.
ei­ne dro­hen­de Ver­let­zung zu ver­bie­ten;
b.
ei­ne be­ste­hen­de Ver­let­zung zu be­sei­ti­gen;
c.1
den Be­klag­ten zu ver­pflich­ten, Her­kunft und Men­ge der in sei­nem Be­sitz be­find­li­chen Ge­gen­stän­de, die wi­der­recht­lich mit der Mar­ke oder der Her­kunfts­an­ga­be ver­se­hen sind, an­zu­ge­ben und Adres­sa­ten so­wie Aus­mass ei­ner Wei­ter­ga­be an ge­werb­li­che Ab­neh­mer zu nen­nen.

2Vor­be­hal­ten blei­ben die Kla­gen nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht2 auf Scha­den­er­satz, auf Ge­nug­tu­ung so­wie auf Her­aus­ga­be ei­nes Ge­winns ent­spre­chend den Be­stim­mun­gen über die Ge­schäfts­füh­rung oh­ne Auf­trag.

2bisDie Leis­tungs­kla­ge kann erst nach der Ein­tra­gung der Mar­ke im Re­gis­ter an­ge­ho­ben wer­den. Ein Scha­den kann rück­wir­kend auf den Zeit­punkt gel­tend ge­macht wer­den, in dem der Be­klag­te vom In­halt des Ein­tra­gungs­ge­suchs Kennt­nis er­hal­ten hat.3

3Als Mar­ken­rechts­ver­let­zung gilt auch der re­gle­ments­wid­ri­ge Ge­brauch ei­ner Ga­ran­tie- oder Kol­lek­tiv­mar­ke.

4Wer über ei­ne aus­sch­liess­li­che Li­zenz ver­fügt, ist un­ab­hän­gig von der Ein­tra­gung der Li­zenz im Re­gis­ter selb­stän­dig zur Kla­ge be­rech­tigt, so­fern dies im Li­zenz­ver­trag nicht aus­drück­lich aus­ge­schlos­sen wor­den ist. Al­le Li­zenz­neh­mer kön­nen ei­ner Ver­let­zungs­kla­ge bei­tre­ten, um ih­ren ei­ge­nen Scha­den gel­tend zu ma­chen.4


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. Ju­ni 2007, Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2551; BBl 2006 1).
2 SR 220
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. Ju­ni 2007, Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2551; BBl 2006 1).
4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. Ju­ni 2007, Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2551; BBl 2006 1).