Bundesgesetz
über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben
(Markenschutzgesetz, MSchG)

vom 28. August 1992 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 50e Wirksamkeit der internationalen Registrierung von Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben, deren Schutz auf schweizerischem Staatsgebiet verlangt wurde

1 Die Wirk­sam­keit der in­ter­na­tio­na­len Re­gis­trie­rung ei­ner Ur­sprungs­be­zeich­nung oder geo­gra­fi­schen An­ga­be, de­ren Schutz auf schwei­ze­ri­schem Staats­ge­biet ver­langt wur­de, kann ins­be­son­de­re aus den fol­gen­den Grün­den ver­wei­gert wer­den:

a.
Die Be­zeich­nung oder An­ga­be ent­spricht nicht den Be­griffs­be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 2 der Gen­fer Ak­te72.
b.
Der Schutz auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Re­gis­trie­rung ver­stösst ge­gen das Recht, die öf­fent­li­che Ord­nung oder die gu­ten Sit­ten.
c.
Der Schutz auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Re­gis­trie­rung ver­stösst ge­gen ei­ne äl­te­re Mar­ke, die in gu­tem Glau­ben für ein iden­ti­sches oder ver­gleich­ba­res Pro­dukt ein­ge­tra­gen wur­de.

2 Das IGE ent­schei­det von Am­tes we­gen, ob ein Grund nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b vor­liegt.

3 Ein Drit­ter kann beim IGE al­le Grün­de nach Ab­satz 1 gel­tend ma­chen.

4 Dar­über hin­aus kann er die Ge­wäh­rung der Über­gangs­frist nach Ar­ti­kel 17 der Gen­fer Ak­te ver­lan­gen, um ei­ne äl­te­re, gut­gläu­bi­ge Ver­wen­dung ei­ner Be­zeich­nung oder An­ga­be, die Ge­gen­stand ei­ner in­ter­na­tio­na­len Re­gis­trie­rung ist, zu be­en­den.

5 Ei­ne Mar­ke, die in gu­tem Glau­ben hin­ter­legt oder re­gis­triert wur­de, be­vor die Be­zeich­nung oder An­ga­be, die Ge­gen­stand der in­ter­na­tio­na­len Re­gis­trie­rung ist, auf schwei­ze­ri­schem Staats­ge­biet ge­schützt wur­de, und de­ren Ver­wen­dung für ein iden­ti­sches oder ver­gleich­ba­res Pro­dukt ge­gen Ar­ti­kel 11 der Gen­fer Ak­te ver­stos­sen wür­de, kann den­noch wei­ter­hin ver­wen­det wer­den, so­fern kei­ne Nich­tig­keits- oder Ver­wir­kungs­grün­de nach die­sem Ge­setz ent­ge­gen­ste­hen. Ih­re Re­gis­trie­rung kann un­ter den glei­chen Be­din­gun­gen ver­län­gert wer­den.

6 Ar­ti­kel 50b Ab­sät­ze 6 und 7 fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

7 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens.

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